Bienenwachs - ein ganz besonderer Stoff

Zu Uromas Zeiten gehörte Bienenwachs in Haushalt, Kosmetik und Medizin natürlich dazu. Doch inzwischen ist es kaum noch anzufinden, es wird meist durch billigere Kunstharze und -stoffe ersetzt.

Das von Bienen Gewebte

Das Wort Wachs kommt vom indogermanischen ‚ueg‘ frei übersetzt ‚das von Bienen Gewebte‘. Bienenwachs wird von der Honigbiene zum Bau von Bienenwaben aus speziellen Drüsen am Unterleib als kleine Wachsblättchen produziert. Ein Wachsplättchen wiegt nur 0,00008 g. Für ein Kilogramm Bienenwachs ist der gesamte Arbeitseinsatz von ca. 150.000 Bienen nötig.

 

In der Bienenretter Manufaktur verarbeiten wir ausschließlich das als Cera Flava bezeichnete Wachs. Hierbei stammt die gelbliche Färbung von naturbelassenem Bienenwachs von sogenannten Flavonoiden aus Propolis sowie aus Carotinoiden aus Blütenpollen.

 

In der konventionellen Kosmetikindustrie wird fast ausschließlich weißes Bienenwachs aus Süd- und Mittelamerika verarbeitet. Dieses als Cera Alba bezeichnete Wachs erhält seine helle Färbung aufgrund eines Bleichvorgangs meist mit chemischen Mitteln.


Eigenschaften und Wirkung von Bienenwachs

Bienenwachs ist wasserunlöslich und besteht größtenteils aus Estern, Fettsäuren, Wachsalkoholen, Cerotinsäure und Melissinsäure. Die emulgierende Eigenschaft dieses Naturstoffs sorgt auf natürliche Weise für die Vermischung von Substanzen, die ansonsten nicht oder nur schwer mischbar sind.

 

 

Mit seiner natürlichen, hautschützenden und feuchtigkeitsgebenden Eigenschaft bildet Bienenwachs eine auffallend verträgliche Fettkomponente. Auf der Haut bildet es einen leichten Schutzfilm, der bei Hautreizungen und Trockenheit eine wohltuende und lindernde Wirkung entfaltet. In der pharmazeutischen Industrie wird es zur Produktion von Salben, Cremes und Pasten wegen seiner antibiotischen Eigenschaft eingesetzt. Darüber hinaus ist Bienenwachs ein wichtiger Rohstoff in der Lebensmittelindustrie. Beispielsweise spielt es als Überzugs- und Trennmittel bei der Herstellung von gelatinehaltigen Süßigkeiten eine große Rolle.

Die Gewinnung von Bienenwachs

Damit Bienen Platz für ihren natürlichen Bautrieb haben und aus das Gründen der Wabenhygiene entnehmen Imker im zeitigen Frühjahr alte Waben, die durch Dampf oder Sonne ausgeschmolzen werden. Die Erzeugung von neuem Bienenwachs durch die Bienen kostet sehr viel Energie, schätzungsweise benötigen sie 6-8 kg Honig, um ein Kilo Wachs herzustellen. Daher recyceln Imker das gereinigte Wachs für neue Waben. Für die Kosmetik nutzt man meist frisches Jungfernwachs aus Wild- und Überbau und damit ohne „Recyclingwachsanteil“.