Seit der Eröffnung im August 2017 kamen große und kleine Bienenfans in den Frankfurter BienenErlebnisGarten, um die Welt der Bestäuber spielerisch zu erforschen. Nun wird der Lernort umgebaut – zum Ort der Vielfalt
Ein großes Schild am Zaun des BienenErlebnisGartens macht darauf aufmerksam, dass der Natur-Lernort für die nächsten Monate wegen Umbaumaßnahmen geschlossen ist. „Der Garten soll noch vielfältiger werden und neue Wege der Wissensvermittlung bedienen“, betont Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter Projektes. Bislang konnten sich größere Kita-Gruppen oder Schulklassen nur zusammen mit Führern über den grünen Rundgang bewegen. Nach dem Umbau kann jeder sein Wissen über Nachhaltigkeit und Bestäuber auf eigene Faust erkunden - alleine oder in der Gruppe.
„Gemeinsam mit einem Expertenteam, das bereits im Frankfurter Zoo und Palmengarten mitgewirkt hat, entwickelten wir hierfür ein autodidaktisches Konzept“, erklärt Bourgeois. Insgesamt wird es sechs selbstständige Lern-Stationen mit Beobachtungsaufgaben und Übungen geben, die unabhängig voneinander funktionieren. Der neue Garten bekommt den Namenszusatz „Ort der Vielfalt“. Nicht nur die Tiere und Pflanzen dort sind vielfältig, sondern auch die Herangehensweise der einzelnen Stationen. „Beispielsweise wird eine Aufgabe sein, einen Honigbienenstock mit allen Karrierestufen für seine summenden Bewohner interaktiv nachzubilden“, verrät Bourgeois. Da gibt es zum Beispiel die Putzbiene, die für Sauberkeit im Stock sorgt. Oder die Ammenbiene, die sich um die Nachkommen kümmert. „Je nach Alter durchlaufen die Bienen eine andere Stufe“, erklärt Bourgeois.
Eine andere Station stellt gleich mehrere Sinne auf die Probe: Per Murmelspiel werden Wildbienenarten ausgewählt, für die der Lebensraum erraten werden muss. Die Antwort wird zunächst blind mit den Händen ertastet und das Ergebnis anschließend bildlich aufgelöst, um das Lernergebnis zu verstärken. Generell eignen sich die Stationen für Kinder ab dem Vorschulalter, für Grundschulklassen und Familien. „Gerade seitens der Kitas besteht ein großes Interesse am Garten, weshalb wir die Stationen nun mit einer kindgerechten Erläuterungshilfe anpassen“, erläutert der Bienenretter. So wird eine freundliche Stimme zu hören sein, die zusätzlich zur schriftlichen Erklärung die Aufgabenstellung ansagt, nachdem eine Kinderhand auf den entsprechenden Buzzer gedrückt hat.
Auch für Sitzgelegenheiten zwischen den Stationen wird gesorgt. „Für den Ort der Vielfalt schaffen wir mehr kindgerechte Ruhepole wie beispielsweise ein Sonnensegel“, kündigt Bourgeois an. So können sich die kleinen und großen Bienenfans auch bei heißen Sommertagen vor der Sonne schützen.
Die Wiedereröffnung ist voraussichtlich für Juni geplant. Anmelden müssen sich die BesucherInnenaber trotzdem. „Die ersten Termine werden voraussichtlich ab Mai kostenfrei buchbar sein“, ergänzt Bourgeois. Eines liegt den Bienenrettern besonders am Herzen: Alle TeilnehmerInnen sollen alle Stationen mit viel Freude absolvieren können. Denn nicht nur in Bezug auf die Natur soll der Garten ein Ort der Vielfalt sein, sondern eben auch in Bezug auf seine BesucherInnen.
Die Umgestaltung wird von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt.