Gartenfreunde aufgepasst – jetzt ist es an der Zeit, dein buntes Paradies auf den kalten Winter vorzubereiten. So gelingt es möglichst bienenfreundlich: Einfach mal nichts machen.
Mit den ersten fallenden Herbstblättern stehen viele Gartenbesitzer*innen vor der Frage, wie sie ihren Garten insektenfreundlich auf den Winter vorbereiten. Wenn die Blumen verblüht sind, sollte man jedoch dem Impuls widerstehen einfach alles zurückzuschneiden. „In den Stängeln überwintern viele Solitärbienenarten als Biene oder als Bienenpuppe im Kokon. Entsorgt man die Stängel, entsorgt man auch die Wildbienen.“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Beliebt sind markhaltige und hole Stängel sowie Ranken wie Königskerze, Beifuß oder Heckenrosen. „Durch die monotonen Rasen- und Steingärten fehlt es den Wildbienen oft an Nistmöglichkeiten.“, betont Bourgeois. Nicht ohne Grund stehen 300 von 560 heimischen Wildbienenarten auf der Roten Liste. Alte Blütenbestände sollten deshalb über den Winter stehen gelassen und erst im Frühjahr abgeschnitten werden.
Was wäre eine Winterwunderlandschaft ohne ein paar verschneite Pflanzenstängel? Wer sich das nicht für den kompletten Garten vorstellen kann, könnte den Kompromiss eines „wilden“ Streifens versuchen. Auch der summende Nachwuchs freut sich über eine vielseitige „wilde“ Ecke: manche Wildbienenarten legen ihre Eier gerne in hohle Pflanzenstängel, andere nisten sich lieber in Sand- und Steinhaufen oder Totholz ein. Wer keinen eigenen Garten für natürliche Nistplätze hat, der kann auch mit wenigen Handgriffen Nisthilfen selbst bauen. Um den ausgehungerten Insekten nach der langen Winterpause ein ordentliches Festmahl zu bieten, können bis in den frostfreien November noch Frühblüher gesetzt werden.
Text: Elisa Kautzky
Hier findet ihr alle Infos zu Frühblühern:
Kurz gesagt:
Wie kann ich Wildbienen über den Winter helfen?
- Pflanzenstängel im Staudenbeet stehen lassen
- Offene Bodenstellen zulassen, Sandflächen schaffen
- Totholz im Garten belassen
- Steinhaufen bieten auch Winterquartiere
- Stauden erst im Frühling (Mai) zurückschneiden
- Wiesen erst im Frühsommer (Juni) mähen
- Frühblüher pflanzen
- Nisthilfen für Balkonbesitzer
Wie mache ich Blühflächen winterfest?
- Es sollte zumindest ein Teil der Fläche für Insekten unberührt bleiben.
- Im Herbst den Boden leicht bearbeiten: konkurrenzstärkere Arten zurückschneiden
- Samenkapseln des Schnittgutes/Mahd gut ausschütteln
- Saatgut und Nachsaaten flach und nur leicht einrechen sowie bewässern
- Im Spätherbst übermäßige Mahd abräumen
- Eine lockere Laubschicht kann die Flächen vor Frost schützen
Wie mache ich Balkonkästen winterfest?
- Abgestorbene, verwelkte Pflanzenteile abschneiden
- Sind die Pflanzen winterhart? Dann können sie draußen, geschützt und trocken an der Hauswand am Boden überwintern. Boden nicht austrocknen lassen
- Stauden der Mischung “Lass deinen Ort aufblühen!” sind grundsätzlich winterhart
- Boden nicht mit Jute abdecken
- Nicht winterhart? Dann ab in die Garage, ins Treppenhaus oder in den Keller!
- Empfindliche Pflanzen mit Tannenzweigen, Stroh oder Reisig luftig abdecken
- Auch im Winter nicht vergessen zu gießen – aber in Maßen
- Das Wasser sollte jedoch ablaufen können, um Staunässe zu vermeiden