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Biene des Monats: Erdhummel - eifrige Erntehelferin

Kaum eine Hummelart ist so weit verbreitet wie die Erdhummel. Der große Brummer findet sich in fast allen Lebensräumen zurecht und fliegt sogar bei Minusgraden. Mit einem hummelfreundlichen Naturgarten können wir die Bestäuber bei ihrer Arbeit unterstützen – immerhin verdanken wir ihr einen Großteil unserer Nahrung.

Gartenhummel an Pflanze

Wenn dir beim Frühlingsspaziergang eine Hummel begegnet, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um eine Erdhummel handelt. „Von März bis September lässt sich der Kurzrüssler an zahlreichen Blüten beobachten“, so Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Die Erdhummel zählt zu den Hummelarten, die in Europa am häufigsten vorkommen. Wie die meisten Hummeln hat die Erdhummel einen schwarz behaarten Körper mit weißem Hinterteil. „Auf der Brust trägt die Erdhummel zwei gelbe Streifen, der untere Querstreifen ist besonders breit“, erklärt Bourgeois. Je nachdem, welche Farbnuance die Streifen haben, unterscheidet man zwischen der Dunklen und der Hellen Erdhummel. „Bei der Dunklen Erdhummel ist der gelbe Querstreifen etwas dunkler, bei der Hellen Erdhummel eher zitronengelb“, erklärt Bourgeois.


Bei der Wahl des Lebensraums ist der dicke Brummer nicht gerade wählerisch: Erdhummeln leben bodennah in Wäldern, Wiesen oder Gärten und nisten unterirdisch, „zum Beispiel in alten Mäuseburgen und Maulwurfsgängen“, erzählt Bourgeois. Wurde ein geeignetes Plätzchen gefunden, kann ein Erdhummelvolk bis zu 600 Hummeln zählen. „Dank ihres kräftigen Körperbaus und der dichten Behaarung erzeugt die Erdhummel ausreichend Wärme, um auch in kühleren Regionen zu leben“, erklärt Bourgeois. Somit kann die Erdhummel sogar in Höhenlagen leben. „Und ist oftmals die erste Wildbiene, die im Frühjahr unterwegs ist“, ergänzt Bourgeois.

Bei der Nahrungssuche freut sich die Erdhummel über nektarreiche Blüten auf Obstplantagen als auch über pollenreiche Heckenpflanzen. „Die Erdhummel ist ein wichtiger Bestäuber, da sie bei der Wahl der Pflanzen nicht wirklich wählerisch ist“, erklärt Bourgeois. Damit wir Menschen genügend Obst und Gemüse essen können, wird insbesondere die Dunkle Erdhummel weltweit in der Landwirtschaft eingesetzt. „Sie sind sehr effektiv und besuchen zweimal so viele Blüten pro Minute wie Honigbienen. Für Gewächshäuser werden eigens Hummeln gezüchtet. Das wird allerdings problematisch, wenn sich gezüchtete Hummeln mit freilebenden Arten paaren und heimische Hummelarten verdrängen“, so Bourgeois.

Mittlerweile stehen 16 Hummelarten auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. „Die Bestäuber sind deshalb gerade im Frühjahr auf unsere Unterstützung mit Nahrungs- und Nistmöglichkeiten angewiesen“, betont Bourgeois. Mit einem Naturgarten, der bereits im Frühjahr blüht, können wir den dicken Brummern unter die Flügel greifen. Besonders freuen sich Erdhummeln über Wildkrokusse, Blausternchen, Huflattich und Sternhyazinthen.

 

Text: Elisa Kautzky

Fazit: Woran erkennst du eine Erdhummel?

  • Schwarzer Körper mit zwei gelben Streifen, einer davon sehr dick
  • Kurzer Rüssel


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?