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Biene des Monats: Natternkopf-Mauerbiene - die Pollenspezialistin

Die Natternkopf-Mauerbiene bestäubt ausschließlich eine Pflanzenart. Ab Juni kannst du sie auf den blauen Blüten des Gemeinen Natternkopfes beobachten.

Natternkopf-Mauerbiene auf Natternkopf.
Das Natternkopf-Mauerbienen Weibchen. Foto: CC BY-SA 4.0 von Henry Sonnet

Diese Wildbienenart hat es bei der Nahrungssuche nicht leicht – die Natternkopf-Mauerbiene zählt zu den Bienenarten, die sich nur auf eine spezielle Pflanzenart spezialisiert haben. Somit sammelt diese Bestäuberin nur Pollen und Nektar von dem Gemeinen Natternkopf. Die violett-blauen Blüten dieser Pflanze beginnen im Juni zu blühen. Dann macht sich auch die Natternkopf-Mauerbiene auf die Suche nach Nahrung für sich und ihre Nachkommen. „Damit ist sie wesentlich später unterwegs als andere Wildbienenarten“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.

Die kleinen Bienchen werden zwischen 8 und 12 Millimeter groß. Während die Männchen eher braun behaart sind, ist der Körper der Weibchen grau mit nur einer leichten Behaarung. „Im Gegensatz zu Honigbienen, die den gesammelten Pollen in ihrem Pollenhöschen verstauen, zählen Mauerbienen zu den Bauchsammlern. Auf der Unterseite ihres Bauches haben sie eine Art ‚Bürste‘, an der der Pollen hängen bleibt“, erklärt Bourgeois.


So speziell wie die Natternkopf-Mauerbiene bei der Nahrungssuche ist, so anpassungsfähig ist sie es bei der Wahl ihres Nistplatzes. Solange in der Umgebung der Natternkopf wächst, gibt sie sich mit einem trockenen und warmen Nistplatz zufrieden. So eignen sich beispielsweise Fugen in Steinmauern und Felswänden oder Hohlräume in Totholz. Aber auch in lehmverputzten Fachwerkhäusern findet sie leicht ein Plätzchen zum Nisten. Meistens ist sie eher an Kiesgruben und Böschungen unterwegs, weil an diesen Plätzen gerne Natternkopf wächst. Zum Teil fliegt diese Wildbiene auf ihrer Suche aber auch im Siedlungsgebiet umher. Das ist unsere Chance, sie bei der Nahrungs- und Nistsuche zu unterstützen!

Die krautige Pflanze mit den violett-blauen Blüten wächst bis zu 100 Zentimeter hoch. In der freien ‚Natur‘ bevorzugt der Gemeine Natternkopf sandige, trockene oder steinige Standorte. Du kannst sie aber auch in einem Kübel auf deinem Balkon oder in einer sandigen Ecke im Garten anpflanzen. Mit einem trockenen, nährstoffarmen Boden kommt sie gut zurecht, solange sie genügend Sonne bekommt. Über etwas Wasser freut sie sich nach der Aussaat, danach ist diese Pflanze sehr anspruchslos.

Neben der Natternkopf-Mauerbiene profitieren dann auch andere Bienen- und Schmetterlingsarten von dem hohen Nektargehalt und der langen Blütezeit des Gemeinen Natternkopfes. Es lohnt sich also, etwas Farbe in den eigenen Balkon oder Garten zu bringen!

 

Blauer Natternkopf
Die violetten Blüten des Natternkopf mit den pinken Staubfäden erinnern an züngelnde Schlangen.

Fazit: Woran erkennst du eine Natternkopf-Mauerbiene?

 

  • 8-12 Millimeter groß
  • Pollenspezialist
  • Ab Juni auf dem blauen Natternkopf unterwegs

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?