Ein warmes Plätzchen, ausreichend Blüten und morsches Totholz – damit erfreut man eine Blauschwarze Holzbiene. Die Solitärbiene sticht durch ihr auffälliges Aussehen besonders hervor. So unterscheidest du sie von anderen Wildbienen.
Mit ihrem großen Körper und dem lauten Brummen könnte man die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) fast für eine Hummel halten – wäre da nicht der blauschwarze Körper mit den schimmernden Flügeln. „Diese auffällige Wildbiene lässt sich gut bei der Bestäubung beobachten“, so Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Der dunkle Körper hebt sich gut von hellen Blüten ab. Zudem ist die Blauschwarze Holzbiene mit ihren 20 bis 28 Millimetern Körperlänge die größte heimische Bienenart. „Sie wird auch Große Holzbiene genannt“, erklärt Bourgeois. Dadurch lasse sie sich gut von anderen Wildbienen unterscheiden. Bei der Nahrungssuche ist diese Solitärbiene nicht wählerisch: sie sammelt Pollen und Nektar von ganz verschiedenen Pflanzen. „Die Blauschwarze Holzbiene bevorzugt Schmetterlingsblütler wie den Blauregen“, erzählt Bourgeois.
Aber auch Korb- und Lippenblütler schmecken ihr. Mit ihrer langen Zunge und der Kraft ihres Rüssels kommt sie dabei auch an tief gelegenen Nektar – eine fleißige Bestäuberin. Mit monotonen Ackerflächen kann diese Wildbiene nichts anfangen. „Sie braucht Holz zum Nisten und eine große Blütenvielfalt als Nahrungsquelle in ihrem Umfeld, da sie eine Vielzahl an Blüten besucht“, erklärt Bourgeois. Die Blauschwarze Holzbiene mag es sonnig warm – deshalb kommt vor allem in Süd- und Mitteleuropa vor. In Deutschland ist sie vor allem auf freien und strukturreichen Flächen wie Streuobstwiesen oder in lichten Wäldern zu finden. „Aber auch in naturnahen Gärten und Parks fühlt sie sich wohl“, betont der Bienenretter.
Hat sie ein geeignetes Plätzchen gefunden, bleibt sie auch dort. „Diese Biene ist sehr standorttreu“, erklärt er. Für den Winter suchen sich die Männchen und Weibchen oberirdische Hohlräume, in denen sie zusammen überwintern. Die Weibchen nisten in festem Totholz, Hohlräumen von Lehmwänden oder Mauerspalten. „Mit einem Haufen totem oder morschen Holz kann man dieser Biene einen großen Gefallen tun“, betont Bourgeois. Dort nagen sie für ihren Nachwuchs einen eigenen Hohlraum hinein - bis zu 30 Zentimeter tief! Sobald die Larven schlüpfen, können sich diese aus dem Holz heraus fressen. Und der Kreislauf beginnt von vorne.
Fazit: Woran erkennst du eine Blauschwarze Holzbiene?
- 20 bis 28 Millimeter groß
- blauschwarzer Körper, blau schimmernde Flügel
- nistet in Totholz
Text: Elisa Kautzky
Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?