Zum Saisonabschluss übergibt das Netzwerk der Bienenfutterautomaten 5.123 Euro an das gemeinnützige Bildungsprojekt Bienenretter. Pro verkaufte Samenkapsel geht ein Förderbeitrag an Bienenretter des Vereins FINE e.V.
Die Saison der Bienenretter und ihrer pelzigen Freunde neigt sich dem Ende zu. Zeit, Bilanz zu ziehen: Für das Ökologie- und Bildungsprojekt Bienenretter war das Jahr 2021 trotz pandemiebedingter Einschränkungen ein voller Erfolg. „In diesem Jahr konnte Bienenretter einen neuen Rekord bei der Aktion "Lass deinen Ort aufblühen!" verzeichnen“, betont der Initiator der Bienenretter-Initiative Christian Bourgeois. Gemeinsam haben große und kleine Bienenretter in diesem Jahr eine Fläche von rund von 9.752.500 Blumenkästen für Bienen und Insekten eingesät. „Seit dem Bestehen der Aktion sind dies rund 29 Millionen Blumenkästen, die bundesweit aufgeblüht sind“, erklärt Bourgeois.
Dieser Erfolg sei nicht zuletzt dem wachsenden Netzwerk der Bienenfutterautomaten zu verdanken. Ihr Erfinder Sebastian Everding baut hierfür ehemalige Kaugummiautomaten zu gelben Bienenautomaten um. Statt Kaugummi können Passant:innen dort für 50 Cent Samenkapseln ziehen und selbst zu Bienenretter:innen werden. Deutschlandweit sind die Automaten bereits an rund 200 Standorten in Benutzung. Das Saatgut der Bienenretter Manufaktur wird an die jeweilige Region und Saison angepasst. „In manchen Städten wie in Bremen stehen gleich vier Automaten“, freut sich Everding. Die Nachfrage wächst stetig: Mehr als 70 Automaten stehen noch auf der Warteliste. „In den nächsten Monaten kommen weitere 150 Bienenautomaten hinzu“, ergänzt der Erfinder. Das Projekt Bienenautomat wurde in diesem Jahr von dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und den vier Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) als „Projekt Nachhaltigkeit 2021“ ausgezeichnet.
Durch die gemeinsame Kooperation zwischen den Akteuren des Bienenautomaten-Netzwerks und dem gemeinnützigen Bildungsprojekt Bienenretter unterstützt der Kauf einer Kapsel auf doppelte Weise: Durch das Aussäen der Samen werden wichtige Nahrungsquellen für Bienen geschaffen. Gleichzeitig wird die Bienenretter-Bildungsarbeit finanziell unterstützt. „Von jeder verkauften Kapsel gehen zwischen 1 und 13 Cent als Förderbeitrag an Bienenretter“, erklärt der Initiator der Bienenretter. „In den vergangenen 18 Monaten ist so ein Förderbeitrag von 5.123 Euro zusammengekommen“, sagt Bourgeois hocherfreut. Auch Bienenautomat-Erfinder Everding ist stolz über das Ergebnis: „Tausende Quadratmeter Blühfläche sind komplett neu entstanden. Dadurch konnten wir viele Menschen für das wichtige Thema des Insektensterbens sensibilisieren“, betont Everding. In Deutschland ist rund die Hälfte aller Wildbienenarten bedroht. Ausreichendes Futter für Bienen und andere Insekten ist neben dem passenden Nistplatz und Baumaterial einer der drei Schlüsselfaktoren für die dauerhafte Ansiedlung von Wildbienen. Das ehrgeizige Ziel des Netzwerks für 2022 steht schon fest: die Anzahl der Bienenautomaten auf 300 zu verdoppeln.
Artikel: Elisa Kautzky