Die Gelbbindige Furchenbiene wurde 2018 zur Wildbiene des Jahres gekürt. Sie nistet unterirdisch in Gemeinschaft mit anderen Weibchen.
Die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae) wird mit ihren 14 Millimeter etwa so groß wie eine Honigbiene – kaum zu übersehen also. Im Gegensatz zu den fuchsrot-bräunlichen Querbinden einer Honigbiene trägt diese Wildbiene beige-gelbe bis ockerfarbene Querbinden auf dem Hinterleib.
“Männchen und Weibchen dieser Art sind etwa gleich groß, wobei die Männchen etwas schlanker sind.”, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Gelb sind auch die Beinhaare dieser Furchenbiene, ihr orange-brauner Pelz auf dem Oberleib gleicht einem borstigen, filzartigen Teppich.
Wie lebt die Gelbbindige Furchenbiene?
Die Gelbbindige Furchenbiene bevorzugt trockene und warme Gegenden. Mittlerweile ist sie in der Welt weit verbreitet. „Man findet sie beispielsweise in Sand- und Kiesgruben oder Ruderalflächen, genauso kommt sie aber in artenreichen Gärten zurecht“, sagt Bourgeois. Besonders gerne nascht die Gelbbindige Furchenbiene Pollen und Nektar von Korbblütlern wie beispielsweise Disteln oder Flockenblumen.
Wie nistet die Gelbbindige Furchenbiene?
Von April bis Oktober ist diese Biene unterwegs auf der Suche nach Nahrung und möglichen Nistplätzen. Die Geldbbindige Furchenbiene nistet in der Erde. Hierfür sucht sie sich trockene, sandige oder lehmige Standorte, um sich eigene Hohlräume zu graben. Es kommt aber auch vor, dass sie bereits vorhandene Nester übernimmt.
Das Besondere an ihrer Nistweise: Die Gelbbindige Furchenbiene nistet eusozial oder kommunal. „Das bedeutet, dass die Weibchen den Winter gemeinsam im Geburtsnest verbringen, um sich ab dem Frühling zusammen um den Nachwuchs zu kümmern“, erklärt Bourgeois. Zudem wird eine Königin gekrönt, die im Nest bleibt und die Eier legt, während die anderen Futter besorgen und den Nachwuchs bewachen – eine wahre Teamarbeit. „Die Königin ist in der Regel das größte Weibchen“, sagt Bourgeois.
Ist die Gelbbindige Furchenbiene gefährdet?
Da die Gelbbindige Furchenbiene von den Veränderungen des Klimas hinsichtlich der wärmeren Lebensräume profitiert, gilt sie derzeit nicht als gefährdet. Betrachtet man die Nahrungsversorgung, sieht die Lage jedoch schlechter aus – denn immer mehr Blühpflanzen schwinden und somit die Vielfalt an Nahrungspflanzen, die für Wildbienen wie die Gelbbindigen Furchenbiene unerlässlich sind.
Indem wir die Artenvielfalt auf unseren Balkonen und in unseren Gärten erhöhen, unterstützen wir diese Biene. Dazu hilft es ihr, wenn wir vegetationslose, trockene Stellen im Garten akzeptieren. Wer weiß, vielleicht ziehen dort bald ein paar bodennistende Wildbienen ein.
Fazit: Woran erkennst du eine Gelbbindige Furchenbiene?
- Ockergelbe Querbinden am Hinterleib
- 14 Millimeter groß
- Auf Korbblütlern unterwegs
Text: Elisa Kautzky
Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?