Diese Zottelbienenart kannst du im Hochsommer vermehrt an gelben Blüten beobachten. Diese Wildbiene erkennst du an dem kleinen, schwarzen Körper und der zotteligen Behaarung der Hinterbeine.
Zwar zählt die Stumpfzähnige Zottelbiene in Deutschland zu den noch ungefährdeten Wildbienenarten, dennoch beobachten Expert:innen mit Besorgnis die Einschränkung ihres natürlichen Lebensraums durch den Flächenverbrauch der Menschen. Die Panurgus calcaratus lebt bei uns vor allem im sandigen Flachland, außerhalb Europas findet man diese Wildbiene in Nordafrika und Asien, insbesondere aber im Mittelmeerraum, da sie sich bei warmen Temperaturen am wohlsten fühlt.
Wie sieht die Stumpfzähnige Zottelbiene aus?
Im Vergleich zur Großen Zottelbiene, die bis zu 12 Millimeter groß wird, misst die Stumpfzähnige Zottelbiene bis zu 9 Millimeter und gehört somit zu den kleineren Wildbienen. Ihr Körper ist glänzend schwarz und kaum, aber strubbelig behaart.
„Als Beinsammlerin besitzt die Stumpfzähnige Wildbiene eine zackige Beinstruktur, die ihr das Sammeln von Pollen erleichtert. Nach einem Pollenflug sieht es aus, als habe sie lange Zotteln an den Beinen“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.
Welche Pflanzen bestäubt die Stumpfzähnige Zottelbiene?
Als Wärmeliebhaberin begibt sich die Stumpfzähnige Zottelbiene erst im Hochsommer auf Nahrungssuche. Man kann sie von Anfang Juli bis Mitte September beobachten. Als oligolektische Wildbienenart sammeln die Weibchen ausschließlich Pollen einer bestimmten Pflanzenart, in diesem Fall von Korbblütlern.
„Besonders gut schmecken dieser Zottelbiene Pflanzen mit gelben Blüten, so wie das auf Wiesen verbreitete Habichtskraut, das Bitterkraut, der Wurmlattich oder der Herbst-Löwenzahn“, zählt Bourgeois auf. Aber auch der Pollen der violett-blauen Wegwarte schmeckt ihr – Hauptsache, es handelt sich um eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler.
Indem du in deinem Garten oder Balkon ein paar gelbe Korbblütler pflanzt und natürliche Nistplätze schaffst, kannst du dazu beitragen, dass die Stumpfzähnige Zottelbiene auch weiterhin in Deutschland verbreitet bleibt.
Wie nistet die Stumpfzähnige Zottelbiene?
Die Stumpfzähnige Zottelbiene ist eine kommunale Nisterin: Die Nester werden von mehreren Weibchen bewohnt und oft an die nächsten Generationen weitergegeben. Zunächst muss aber erstmal ein geeignetes Plätzchen gefunden werden.
Das kann zum Beispiel im Sand- oder Lößboden sowie in Gruben, Böschungen oder Waldrändern der Fall sein. Die Nester baut diese Wildbiene selbst, in dem sie unterirdisch einen Hohlraum gräbt. „Diesen Prozess des unterirdischen Nistens nennt man auch endogäisch und betrifft etwa drei Viertel aller Wildbienenarten”, ergänzt Bourgeois.
Fazit: Woran erkennst du eine Stumpfzähnige Zottelbiene?
- bis zu 9 Millimeter groß
- schwarzer, glänzender Körper
- wenig behaart, Zotteln an den Beinen
- an Korbblütlern zu beobachten
Text: Elisa Kautzky
Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?