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Biene des Monats: Die Dunkelfransige Hosenbiene – eine modische Bestäuberin

Die Dunkelfransige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) zählt zu den größeren Bienen und wird bis zu 15 Millimeter groß. Von Juni bis September ist sie unterwegs auf der Suche nach Korbblütlern und Sandflächen zum Nisten.

Dunkelfransige Hosenbiene
Ein Weibchen. Foto: Christian Fischer CC BY-SA 3.0

Diese Bestäuberin ist besonders modisch unterwegs: Man erkennt sie an dem schwarzen Hinterleib mit den weißen Haarbinden, der Pelz ist mal grau, mal rötlich-braun gefärbt. Mit bis zu 15 Millimetern gehört sie zu den größeren Bienen.

 Besonders markant sind die breiten Haarbürsten der Weibchen. „Die lange Behaarung an den Hinterbeinen gleicht optisch einer Hose, daher auch der Name dieser Bienengattung“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.


Welche Pflanzen bestäubt die Dunkelfransige Hosenbiene?

Als so genannte “oligolektische Art” ist die Dunkelfransige Hosenbiene besonders anspruchsvoll, was ihre Nahrung angeht. So fliegt sie nur Korbblütler wie Disteln, Flockenblumen oder Herbst-Löwenzahn an. Indem wir diese Pflanzen vermehrt in unseren Gärten und auf unseren Balkonen pflanzen, unterstützen wir diese Biene bei der Nahrungssuche.

Bei der Bestäubung geht die Dunkelfransige Hosenbiene besonders stürmisch vor, ihr Pollenflug ist vergleichsweise schnell - und effektiv. Dabei kommt einiges an Pollen und Nektar zusammen. Bis zu einem Fünftel ihres eigenen Gewichtes kann diese Wildbiene in ihren Pollenhosen transportieren.

Wo lebt die Dunkelfransige Hosenbiene?

Die Dunkelfransige Hosenbiene nistet endogäisch und kommunal, das heißt unterirdisch und gerne in Gemeinschaft anderer Weibchen. Der optimale Lebensraum für diese Wildbiene sind trockene Standorte wie Ruderalflächen, Sand- und Lehmgruben oder Magerrasen.

In Siedlungsgebieten findet sie Nistplätze zwischen Sandfugen und an Wegrändern. Hauptsache, es ist genug Platz im Boden, um Hohlräume zu graben. Denn so ein Nesteingang kann bei der Dunkelfransigen Hosenbiene schon mal bis zu 60 Zentimeter tief werden.

Eine weitere Besonderheit: Während es sich die Weibchen nachts im Nest gemütlich machen, übernachten die Männchen draußen, indem sie sich an eine Blüte festklammern. So ist der Weg zum Frühstück zumindest nicht mehr weit.

Ist die Dunkelfransige Hosenbiene gefährdet?

Insgesamt ist diese Wildbiene in Europa noch weit verbreitet. In Deutschland gilt sie in manchen Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg jedoch bereits als gefährdet oder steht wie in Hessen auf der Vorwarnliste der Roten Liste. „Von den Hosenbienenarten kommt diese Art in Deutschland aber noch am Häufigsten vor“, erzählt Bourgeois.

Fazit: Woran erkennst du eine Dunkelfransige Hosenbiene?

  • bis zu 15 Millimeter groß
  • schwarze Färbung mit grauem oder rot-braunem Pelz 
  • Weibchen haben besonders markante Haarbürsten
  • von Juni bis September unterwegs
  • auf Korbblütler spezialisiert

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?