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Na, wer bist denn du? Die Vierfleck-Pelzbiene

Diese Pelzbiene sieht aus wie eine Hummel: Die Vierfleck-Pelzbiene lebt solitär und nistet unterirdisch oder in Steilwänden. So erkennst du sie.

Vierfleck-Pelzbiene
Foto: Line Sabroe, CC BY 2.0

Die Vierfleck-Pelzbiene (Anthophora quadrimaculata) gehört zur Familie der „Echten Bienen“ (Apidae) und wurde im 18. Jahrhundert entdeckt. „Neben den Pelzbienen gehören zum Beispiel Honigbienen und Hummeln dieser Familie an“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.

Von Mitte Juni bis Anfang September schwirrt diese Wildbiene in der freien Natur und in Siedlungsgebieten umher. Ein kurzer Sprachausflug: auf Englisch heißt diese Wildbiene „Four-banded Flower-Bee“, auf Niederländisch „Kattenkruidbij“.


Wie unterscheide ich die Vierfleck-Pelzbiene von anderen Bienen?

Diese Wildbiene wird bis zu 12 Millimeter groß, hat also etwa die Größe einer Honigbiene. Die ovalen, großen Augen sind olivgrün. Ihr Körper ist kompakt, die Behaarung hellbraun und pelzig, insbesondere am Oberkörper und an den Beinen. „Diese Wildbiene wird optisch oft mit Hummeln verwechselt“, sagt Bourgeois.

Die starke pelzige Behaarung hat verschiedene Funktionen: Einerseits isoliert sie den Bestäuber, zum Beispiel bei Regen und Kälte. Andererseits schützt sie vor Parasiten. „Die weiß behaarte Schienenbürste hingegen dient dazu, Pollen zu sammeln“, erklärt Bourgeois. Im Gegensatz zur Honigbiene hat die Vierfleck-Pelzbiene einen besonders langen Rüssel zum Nektarsammeln.

Welche Pflanzen bestäubt die Vierfleck-Pelzbiene?

Diese Wildbiene ist polylektisch, sammelt also Pollen und Nektar von verschiedenen Pflanzenfamilien. „Kräuter wie Oregano und Thymian, die reich an Nektar und Pollen schmecken dieser Art besonders gut, aber auch Disteln, Rote Taubnessel, Malven, Lavendel oder Sonnenblumen“, erklärt Bourgeois.

Wo lebt die Vierfleck-Pelzbiene?

Diese Wildbiene ist in Europa weit verbreitet und lebt auf trockenen, offenen Flächen wie Wiesen, Kiesgruben oder Brachen. Vor allem im Süden verbreitet, gilt sie im Norden laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) bereits als „stark gefährdet“. Außerdem steht sie auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschland. „Mit dem Rückgang von frei liegenden Brachen, Steinbrüchen oder Lehmgruben finden diese Wildbienen kaum noch Nistplätze“, betont Bourgeois.

Wie nistet die Vierfleck-Pelzbiene?

Die Vierfleck-Pelzbiene lebt solitär, also – im Gegensatz zu Hummeln – ohne Staat. Sie nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde sowie in Steilwänden oder Lehmfugen. Dann stellt sie einen eigenen Mörtel aus Pollen her, mit dem sie die Brutzellen auskleidet. „Wie eine Art Tapete für das Kinderzimmer“, erklärt Bourgeois. Die Blühmischungen der Bienenretter Manufaktur sind wertvolles “Bienenfutter” für diese und viele andere Wildbienenarten.

Fazit: Woran erkennst du eine Vierfleck-Pelzbiene?

  • bis zu 12 Millimeter groß
  • kompakter Körper, pelzige gelbbraune Behaarung
  • von Juni bis September unterwegs
  • Generalist, polylektisch

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?