Ob Tiefland oder Hochgebirge – die Große Bibernelle findest du fast überall in Deutschland.
Von Juni bis September blühen die weißen Blütendolden der Großen Bibernelle (pimpinella major). Die Staude gehört zur Familie der Doldenblütler und ist ein Insektenliebling.
Wie sieht die Große Bibernelle aus?
Die krautige Pflanze wächst aufrecht und wird bis zu 100 Zentimeter groß und wird bis zu 60 Zentimeter breit. Die Wurzeln wachsen tief in die Erde mit einer Pfahlwurzel. Die Stängel sind behaart, die eiförmigen, länglichen Blätter sind grün und gefiedert mit spitzen Kanten.
„Es lohnt sich, mal an den Blättern zu schnuppern, die duften intensiv aromatisch“, empfiehlt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Im Sommer erblühen die vielzähligen, weißen Blütendolden, je nach Unterart, auch in Rosa.
Wo wächst die Große Bibernelle?
Die Große Bibernelle ist in Mitteleuropa weit verbreitet. In Deutschland findet man sie vor allem im Süden und Osten, im Nordwesten ist diese Pflanze weniger präsent. Sie wächst auf Fettwiesen mit frischen, nährstoffreichen Boden im Tiefland oder im Hochgebirge.
Eine Variante ist die Rote Große Bibernelle mit rosa-roten Kronblättern. „Diese Unterart wächst in Höhenlagen wie zum Beispiel in den Alpen, aber auch im Schwarzwald oder der Schwäbischen Alb findet man sie. Perfekt für Bestäuber, die eben dort leben, wie die Trughummel“, erklärt Bourgeois.
Auch wenn sie noch nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht, ist der Bestand der Großen Bibernelle nur „mäßig häufig“. “Das menschliche Eindringen in die Natur sowie der Klimawandel verringern auch den Lebensraum dieser Pflanze”, betont Bourgeois. Vielleicht hast du ja noch Platz auf deinem Balkon oder in deinem Garten, um diesen Insektenfreund zu pflanzen?
Wie pflegt man die Große Bibernelle?
Die Große Bibernelle freut sich über ein sonniges Plätzchen oder einen Standort im Halbschatten. „Am besten sollte man genügend Raum einplanen, da die Große Bibernelle - wie ihr Name schon sagt - sowohl in die Höhe als auch in die Breite wächst“, empfiehlt Bourgeois. Der Boden sollte durchlässig bis lehmig sowie nährstoffreich sein.
Gießen sollte man diese Pflanze regelmäßig, damit der Boden frisch bleibt. Die Große Bibernelle ist winterhart und kann Frost locker ab. „Erst im Frühjahr sollte man die Große Bibernelle zurückschneiden, da Insekten die abgestorbenen Pflanzenteile zum Überwintern nutzen“, betont Bourgeois.
Welchen Wert hat die Große Bibernelle für die Insektenwelt?
Die Große Bibernelle ist eine wichtige Nahrungspflanze für Schmetterlinge und Bienen. Einige Wildbienen haben sich sogar auf diese Pflanze spezialisiert, also bestäuben sie nur diese Art und sind somit abhängig von ihrem Bestand. Aber auch andere Bestäuber sind wegen ihres Nektar- und Pollengehalts regelmäßig zu Gast, wie Schmetterlinge und Raupen.
Woher bekomme ich Samen?
Im Handel findet man äußerst selten Samen der Große Bibernelle, eher schon auf Tausch- oder Raritätenbörsen. Die Große Bibernelle ist auch in der Blühmischung „Lass deinen Ort aufblühen“ der Bienenretter Manufaktur enthalten.
Text: Elisa Kautzky
Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Blühpflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.