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Na, wer bist denn du? Die Blauschwarze Holzbiene

Die Blauschwarze Holzbiene ist die Wildbiene des Jahres 2024. Den lauten Brummer erkennst du an seiner auffälligen Größe und dem blauschwarzen Körper.

Blauschwarze Holzbiene
Die Blauschwarze Holzbiene. Foto: Hans auf Pixabay.

Diese Wildbiene ist nicht zu übersehen: Mit ihren zwei bis drei Zentimetern zählt die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) zu den größten Wildbienen in Deutschland. Sie wird deshalb auch Große Holzbiene, Violette Holzbiene oder Blaue Holzbiene genannt. Man erkennt sie an dem schwarzen Pelz, den bläulich glänzenden Flügeln und dem lauten Brummen.

Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ hat die Blauschwarze Holzbiene für 2024 zur Wildbiene des Jahres ausgewählt. Seit 2013 wählt das Kuratorium des Arbeitskreises Wildbienen-Kataster eine besonders interessante Wildbienenart, um sie in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.


„Die Blauschwarze Holzbiene ist in Deutschland weit verbreitet“, sagt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Durch ihr auffälliges Aussehen lässt sich gut bei der Bestäubung beobachten, da sich der dunkle Körper von den hellen Blüten abhebt. Keine Angst vor dem lauten Brummen, gegenüber Menschen ist sie recht friedliebend. Zwar kann sie stechen, tut dies aber nur in Paniksituationen.

Wo lebt die Blauschwarze Holzbiene?

Besonders wohl fühlt sich diese Wildbiene in einer warmen Umgebung, sowohl im Offenland als auch in Siedlungsgebieten. „Man findet diese Biene deshalb vor allem in Süd- und Mitteleuropa“, erklärt Bourgeois. Mit monotonen Ackerflächen kann diese Wildbiene nichts anfangen – sie bevorzugt freie und strukturreiche Flächen wie Streuobstwiesen oder lichte Wälder. Dort findet sie Nahrungsquellen und Material zum Nisten. In blühenden Hausgärten lassen sich die Brummer auf Nahrungssuche oft gut beobachten.

Wie nistet die Blauschwarze Holzbiene?

Im Frühling kommt es zur Paarung. Bereits Ende April beginnen die Weibchen mit dem Bau der Nester. „Die Weibchen nagen sich für ihre Brutzellen eigene Gänge in totes Holz von Bäumen, Balkon oder Pfählen - und das bis zu 30 Zentimeter tief“, sagt Bourgeois. Diese Brutzelle füllt das Weibchen mit einem Vorrat aus Pollen und Nektar, von dem sich die Larve ernährt.

Während bei vielen Wildbienenarten die adulten Tiere nach dem Nestbau sterben, erlebt die Blauschwarze Holzbiene, wie ihr Nachwuchs schlüpft. “Während der Entwicklung der Larven bewacht das Weibchen den Nesteingang”, erklärt Bourgeois. Im Spätsommer suchen sich die erwachsenen Tiere in Hohlräumen von Lehmwänden und Mauerspalten ein Plätzchen zum Überwintern. Sie überwintern also nicht in ihren Nestern.

Welche Pflanzen bestäubt die Blauschwarze Holzbiene?

Bei der Nahrungssuche ist die Wildbiene des Jahres nicht wählerisch. Zwar bevorzugt sie Schmetterlings- und Lippenblütler, wie beispielsweise den Blauregen, sie sammelt aber Pollen und Nektar von über zehn verschiedenen Pflanzenfamilien. „Mit ihrer langen Zunge und der Kraft ihres Rüssels kommt sie dabei auch an tief gelegenen Nektar“, erklärt Bourgeois.

Wie kannst du der Blauschwarzen Holzbiene helfen?

Sie liebt warme Obstwiesen, Hausgärten, Parkanlagen oder Waldränder, also lichte, sonnenexponierte Orte. Durch die Klimaerwärmung verbreitet sich die Holzbiene immer weiter nach Norden. Die Holzbiene benötigt warme Biotope mit viel trockenem Totholz, in das sie ihre Niströhren nagen kann. Stapel etwas Totholz als Haufen in trockenen Ecken in deinem Garten und säe ein kleines vielfältiges Blumenmeer wie die Bienenretter Mischung “Lass deinen Ort aufblühen!” aus. Dann wirst du bestimmt bald die Blauschwarze Holzbiene als Gast begrüßen können.

Fazit: Woran erkennst du eine Blauschwarze Holzbiene?

  • zwei bis drei Zentimeter groß
  • blauschwarzer Körper, glänzende Flügel, dunkler Pelz
  • lautes Brummen
  • nistet in Totholz, überwintert in Lehmwänden und Mauerspalten
  • bestäubt vor allem Schmetterlings- und Lippenblütler

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?