Das Ackerkraut mit den violett-weißen Blüten lockt im Sommer allerlei Insekten an. In Deutschland gilt die Kornrade mittlerweile als stark gefährdet. So wächst sie in deinem Garten.
Die Kornrade (Agrostemma githago) ist auch als Kornnelke, Kornrose oder Ackerrade bekannt. Die Wildpflanze aus der Familie der Nelkengewächse wächst bis zu 90 Zentimeter hoch. Die trompetenförmigen Blüten sind rosa bis violett, der Kelch ist weißlich. Ihre Blätter sind lang und schmal. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Die einjährige Pflanze war 2003 sogar die Blume des Jahres. Bereits in der Antike wurde die Kornrade als Heilpflanze eingesetzt.
Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, hat sich das Wildkraut durch den Ackerbau in ganz Europa verbreitet. „Die Kornrade wächst besonders gut auf Getreide-Äckern“, sagt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. In der freien Natur begegnet uns die violette Blühpflanze nur noch selten: Die Kornrade steht auf der Roten Liste und zählt somit zu den besonders gefährdeten Arten.
„Das liegt unter anderem an dem modernen Prozess der Saatgutreinigung im Ackerbau. Hierbei werden sogenannte ‘Unkraut’-Samen wie die der Kornrade entfernt. Ziel dabei ist, mehr Ertrag zu bekommen“, erklärt der Bienenretter. Da die Kornrade als giftig gilt, wurde sie gezielt ausgerottet, weil Bauern die Vergiftung ihrer Ernte befürchteten.
„Auch der Einsatz von Herbiziden hat zum Schwund dieser Pflanze in der Landwirtschaft geführt“, sagt Bourgeois. Für Bienenfreunde ist die Kornrade kein Unkraut, sondern ein wahrer Insektenfreund. „Die weit geöffneten Blüten locken allerlei Insekten an, auch diejenigen mit kurzem Rüssel“, sagt der Bienenretter. Heute ist die Kornrade in vielen Wildblumenmischungen enthalten – so auch in der regional angepassten Bienenretter-Blühmischung „Lass deinen Ort aufblühen“.
Wie pflanze ich die Kornrade in meinem Garten?
Indem du die Kornrade in deinem Garten pflanzt, trägst du zur Artenvielfalt bei. Die Aussaat erfolgt im Herbst oder Frühjahr, solange es noch kalt ist. „Als Kaltkeimer keimt die Pflanze bei niedrigen Temperaturen“, sagt Bourgeois. Der Standort sollte dennoch sonnig und windgeschützt sein. Die Samen ein paar Zentimeter tief in die Erde drücken und eine dünne Schicht Erde drüber streuen.
Der Boden sollte locker und nährstoffreich sein, am besten wasserdurchlässig und mit einem hohen Sandanteil. Regelmäßig gießen, aber nicht zu viel. „Die Kornrade ist sehr robust und pflegeleicht, lediglich Staunässe sollte man vermeiden“, so Bourgeois. Aufgrund der Giftigkeit sollten die Samen außer der Reichweite von Kindern gelagert werden. Zudem empfehlen wir, mit Handschuhen zu arbeiten.
Text: Elisa Kautzky
Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Blühpflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.