Wenn die kalten Winde des Winters nachlassen und der Frühling seine zarten Knospen entfaltet, beginnt für unsere pelzigen Gartenbesucher, die Hummeln, eine kritische Zeit. Anders als ihre Arbeiterinnen oder Hummelmännchen, überstehen nur die begatteten Hummelköniginnen den Winter. Jetzt sind sie unsere Hoffnungsträgerinnen für die kommende Saison.
Die warmen Sonnenstrahlen locken die müden Hummelköniginnen aus ihren winterlichen Verstecken. Ihre Mission: einen Nistplatz finden, um ein neues Volk zu gründen. Dabei durchstreifen sie Gärten, Wälder und manchmal auch menschliche Behausungen auf der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf.
Doch nicht nur der Mangel an Nistplätzen stellt eine Gefahr dar. Auch die unsichtbaren Bedrohungen wie ein plötzlicher Kälteeinbruch, wie es aktuell in vielen deutschen Regionen der Fall ist, stoppen viele Pflanzen die Nektarbildung. Zwar stärken sich die Königinnen zwar auch durch das Fressen von Pollen, fehlt Nektar - dann fehlt das Flugbenzin.
Erste-Hilfe für Hummeln bei Kälteeinbruch
Für uns Menschen bietet sich eine Möglichkeit, diesen bedrohten Geschöpfen zu helfen, besonders wenn wir eine entkräftete Hummelkönigin finden, die sich mühsam durch unseren Garten oder auf der
Terrasse bewegt. Hier sind einige Notfallmaßnahmen, die du ergreifen kannst, um Ihrer Majestät zu helfen:
- Sanfte Hilfeleistung: Hebe die Hummel vorsichtig mit bloßen Händen oder einem Stück Papier auf. Die Hummeln können sich oft kaum bewegen und werden so schnell Opfer der Schuhsohlen unachtsamer Mitbürger.
- Zuckerlösung anbieten: Lösen Sie einen halben Teelöffel Zucker in etwas kaltem Wasser auf und biete es der Hummel mit einem Löffel an. Lass die Hummel von alleine trinken und so tankt sie neue Energie auf. Gib ihr Zeit dafür.
Diese Maßnahmen können entscheidend sein, um einer Hummelkönigin das Überleben zu sichern und damit den Grundstein für ein neues Hummelvolk zu legen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Zuckerlösung lediglich eine kurzfristige "Erste-Hilfe-Maßnahme" ist und keinesfalls die natürliche Nahrung in Form von Blütenpflanzen ersetzen kann. In "normalen Jahren" würde sollte Ende März/Anfang April dies nicht notwendig sein, aber dieses Jahr 2024 ist durch den sehr frühen Erstfrühling vieles anders.
Blühflächen für Hummeln zu schaffen, ist langfristig die beste Wahl
Langfristig hilft es nur Nahrungs- und Nisträume zu schaffen. Da kannst du auch eine bienenfreundliche Blühfläche oder Blumenkästen anlegen, mehr dazu findest du in der Bienenretter Manufaktur. Dafür gibt es unterschiedliche Blühmischungen, die für alle Bienen ein kleines Paradies schaffen. Indem wir diesen sanften Bestäubern helfen, schützen wir nicht nur einzelne Tiere, sondern tragen auch zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität in unseren Gärten und Balkonen bei. Jede kleine Tat kann einen großen Unterschied machen - für die Hummeln und für unsere Welt.
Wie Hummeln füttern?
Als Futterlösung mischen Hummelretter-Profis
- 4 Teile Fruchtzucker (Fructose) und
- 2 Teile Haushaltszucker (Saccharose) in
- 3 Teile kaltes Wasser.
Unter gelegentlichem Rühren die Zucker in kaltem Wasser (max. 20 °C) auflösen lassen. Keinen Honig, keine andere Zuckerarten und auch keine Zuckeralternativen wie Agavendicksaft, Sirup, Fruchtsäfte oder Sprudel nutzen. Das Wasser darf nicht warm sein und auch keine Säure enthalten, sonst entsteht schädliches HMF, daran können Bienen sterben. Tipp: Lösung auf Blätter tropfen oder in umgedrehte Legosteine geben, so können Hummeln nicht ertrinken. Auf keinen Fall kann Fütterung ein Angebot an vielfältigen Blüten ersetzen.
(Artikel: Christian Bourgeois)