Die krautige Pflanze mit den goldgelben Blüten ist weltweit verbreitet. Von Juni bis September bietet sie
reichlich Pollen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Pflegetipps für deinen Garten.
Wusstest du, dass die gelben Blüten der Färberkamille früher lange dafür genutzt wurden, Wolle und Leinen zu färben? Die alte Färberpflanze stammt aus der Familie der Korbblütler und zählt je nach Region einige Unterarten. Die anthemis tinctoria, auch Färber-Hundskamille genannt, ist leicht zu erkennen. Die duftende Pflanze wächst aufrecht, bis zu 80 Zentimeter hoch. Ihr Stängel ist behaart, die Blätter wechselständig angeordnet.
Von Juni bis September öffnen sich die goldgelb leuchtenden Blüten. „Nachts schließen sich die dichten Blütenstände, die wie ein Körbchen aussehen“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Achtung: Die Färberkamille gehört zu der Gattung der Hundskamillen, nicht zu den Kamillen – auch wenn sie der Echten Kamille ein wenig ähnelt.
Wo wächst die Färberkamille?
Von Norwegen über Großbritannien, Nordamerika oder Sibirien – die Färberkamille ist weltweit verbreitet. Bei uns in Deutschland wächst die heimische Wildstaude auf Trockenrasen, an Wegrändern, Weinbergen, zwischen Bahngleisen, aber auch auf der Schwäbischen Alb. „Die Färberkamille kommt in Höhenlagen bis zu 1.000 Metern vor“, sagt Bourgeois. Damit ist sie ein besonders wertvoller Insektenfreund, weil sie ihnen in verschiedenen Lebensräumen Nektar und Pollen spendet. „Die Färberkamille ist besonders bei Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und Schwebfliegen beliebt“, so Bourgeois. Unter anderem bei der Dickkopf-Furchenbiene (halictus maculatus), der Gewöhnlichen Löcherbiene (Heriades truncorum) oder der Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus). Sie ist deshalb auch in der Bienenretter-Blühmischung enthalten.
Wie pflanze ich die Färberkamille in meinem Garten?
Die Pflanze ist ein Insektenliebling des Sommers: Viele verschiedene Wildbienen- und Schmetterlingsarten sind auf die Staude spezialisiert und profitieren von ihrem Angebot an Nektar und Pollen in den heißen Monaten. Für zahlreiche Wildbienenarten wie die Platterbsen-Mörtelbiene, die Große Harzbiene oder die Dreizahn-Mauerbiene liefern ihre Blüten wertvolle Pollen. Auch Raupen und Käfer fliegen auf die Knollen-Platterbse. Zudem bringt die Pflanze Stickstoff in den Boden.
Die Färberkamille braucht einen trockenen, kalkhaltigen, aber nährstoffarmen Boden. „Gerne als Teil eines Steingartens“, empfiehlt Bourgeois. Ansonsten ist die Pflanze recht anspruchslos. Zwischen April und Mai kann sie direkt ins Beet ausgesät werden. Als Lichtkeimer sollten die Samen nur leicht in die Erde gedrückt werden. „Beim Aussäen auf genügend Abstand zwischen den Pflanzen achten, mindestens 50 Zentimeter“, betont der Bienenretter. Mit etwas Glück kann man schon nach ein paar Wochen die ersten Sprossen sehen.
Mit Wasser sparsam umgehen, denn die Pflanze kommt gut mit Trockenheit zurecht. Damit die mehrjährige Pflanze im nächsten Frühjahr wieder austreibt, sollte sie im Herbst etwas zurückgeschnitten werden, um Energie zu sparen. Die Färberkamille ist winterhart. Um sie vor der Kälte zu schützen, kann man sie im Winter mit etwas Laub bedecken.
Text: Elisa Kautzky
Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Blühpflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.