Der gelbe Wiesen-Pippau blüht jetzt im Mai und zieht Wildbienen und Schmetterlinge ab. So blüht er auch auf deiner Wildblumenwiese.
Der Wiesen-Pippau (Crepis biennis) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler und in Europa weit verbreitet. Die Pflanze wird auch „Zweijähriger Pippau“ genannt, weil sie zweijährig ist. Es gibt insgesamt über 200 verschiedene Arten, die weltweit verbreitet sind.
Die Wildpflanze wird gerne von Wildbienen besucht, auch wenn sie sich selbst bestäuben kann. „Furchenbienen und Sandbienen fliegen auf diese Pflanze“, sagt Christian Bourgeois, Projektleiter vom Ökologie- und Bildungsprojekt Bienenretter. Auch andere Tiere profitieren von dem Wiesen-Pippau – wie zum Beispiel Wildvögel oder Schmetterlinge.
Wie erkenne ich den Wiesen-Pippau?
Der Wiesen-Pippau wächst aufrecht bis zu 120 Zentimeter hoch. „Die grünen Blätter am Stängel sehen ein bisschen so aus wie eine Säge oder scharfe Zähne“, sagt Bourgeois. Dass sie mit dem Löwenzahn verwandt ist – ebenfalls in der Familie der Korbblütler – sieht man ihr an: Die Blütenköpfe bestehen aus gelben Zungenblüten. Der Name „Pippau“ bedeutet im slawischen Sprachgebrauch nicht ohne Grund „Löwenzahn“, beispielsweise „pepewa“ auf Polnisch. Die gelben Blütendolden blühen von Mai bis in den September. Wie du sie unterscheidest? Beim Abreißen des Stängels beim Löwenzahn tritt weißer Milchsaft aus, das ist beim Wiesen-Pippau nicht der Fall.
Wo wächst der Wiesen-Pippau?
Die heimische Wildpflanze ist in Deutschland weit verbreitet, außer im westlichen Tiefland. Dafür gefällt es der Pflanze in Höhenlagen von bis zu 1600 Metern. Sie wächst auf Fettwiesen, an Gehwegen und basenarmen Böden. „Noch ist der Wiesen-Pippau nicht gefährdet“, sagt Bourgeois. Sie freut sich über einen leicht sonnigen Standort auf nährstoffreichem Boden, nicht zu trocken, aber dennoch warm genug. „Der Boden darf ruhig etwas lehmig sein“, sagt Bourgeois.
Wie pflanze ich den Wiesen-Pippau?
Bei dieser Pflanze handelt es sich um einen Lichtkeimer, weshalb die Samen nicht tief in die Erde gedruckt werden sollten. Der Wiesen-Pippau zählt außerdem zu den Tiefwurzlern, das bedeutet, seine Wurzeln schlagen unter der Erde lange Bahnen. Dadurch ist die Pflanze besonders stabil und fest im Boden verankert – braucht aber auch genügend Tiefe im Boden. „Der Wiesen-Pippau eignet sich gut als Teil einer Blumenwiese“, betont Bourgeois. Die Wildpflanze ist deshalb Teil der Bienenretter-Blühmischung.
Text: Elisa Kautzky
Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Blühpflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.