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Aktion zum Weltbienentag lässt Deutschland aufblühen

In Vorbereitung auf den Weltbienentag am 20. Mai haben hunderte Schulen und Kitas bei unserer Mitmachaktion teilgenommen und ihre Einrichtung aufblühen lassen. Dabei haben die Kinder aktiv gelernt, wie wichtig eine Vielfalt an Blüten für Bienen und andere Bestäuber ist.

Der Weltbienentag am 20. Mai war ein voller Erfolg. An diesem internationalen Aktionstag haben sich zahlreiche Bienenfans aktiv für die Biodiversität eingesetzt und bienenfreundliche Blumen gepflanzt.

Das ist auch bitter nötig: Viele Insekten haben immer mehr damit zu kämpfen, einen Nistplatz oder Nahrung zu finden, weil immer mehr Flächen zu betoniert werden. Jedes Jahr veranstalten wir deshalb eine Mitmachaktion für pädagogische Einrichtungen, mit denen Kinder für Umweltthemen sensibilisiert werden und aktiv Blühflächen pflanzen. Die Mitmachpakete werden von unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen zusammengestellt und bestehen aus pädagogischem Lehrmaterial und einer Blühmischung. In diesem Jahr haben hunderte Kitas und Grundschulen aus ganz Deutschland an der Aktion teilgenommen.

Biene
Foto: Pixabay

Von den Lehrkräften gab es durchweg positive Rückmeldungen „Die Kleinen waren sehr engagiert bei der Sache, davon konnten wir uns in einigen Kitas und Schulen selbst überzeugen“, sagt Bourgeois, "ungeduldig erwarten sie nun das Wachsen der Blühfläche und den Beginn der ersten Blüte.”

 

Daumen hoch Blumenkästen
Daumen hoch für Bienenschutz. An der Tanner Schule wurde fleißig gepflanzt. Foto: Marion Hofeichner.

Bienen-Projektwoche in Tann

So auch die Kinder der Grund- und Mittelschule Tann in Bayern. Passend zu unserer Bienenretter-Aktion hat dort eine 1. Klasse eine ganze Bienenprojektwoche veranstaltet und sich mit Honig- und Wildbienen genau auseinandergesetzt. „Wir haben ein nachhaltiges Wildbienenhotel am Pausenhof aufgehängt und zwei Blühkästen mit der Bienenretter Blühmischung angesät“, erzählt Marion Hofeichner, Klassenlehrerin der 1. Klasse.

„Die Idee, etwas für Bienen zu tun, kam bereits im Herbst durch einen Schüler, dessen Eltern beide Imker sind“, erklärt die Klassenlehrerin am Telefon. Zuerst stellte die Klasse ein Wildbienenhotel auf. Dadurch stieg das Interesse an Bienen in der gesamten Klasse. Im Internet stieß die Lehrerin schließlich auf das Bildungs- und Ökologieprojekt Bienenretter und bestellte Material für eine Projektwoche über Bienen.


Da der Weltbienentag am 20. Mai in den Schulferien lag, hat die Schule die Projektwoche extra eine Woche davor gelegt – sozusagen als Vorbereitung auf den Aktionstag. Bevor die Gartenhandschuhe ausgepackt wurden, hat sich die Klasse erstmal mit der Theorie auseinandergesetzt. Also was der Unterschied zwischen Wild- und Honigbienen ist, wie viele Wildbienenarten es gibt und wie die körperlich aufgebaut sind. Dafür arbeitete die Klasse mit den Heften von Bienenretter. Insgesamt haben 23 Kinder zwischen sechs und acht Jahren an dem Projekt teilgenommen.

“Dass Wildbienen am Pausenhof bleiben, war für mich neu”

Auch Lehrerin Hofeichner hat was dazu gelernt: „Ich wusste schon, dass es Wildbienen gibt, aber dass Honigbienen kilometerweit fliegen und die Wildbienen eher am Pausenhof bleiben, das war auch für mich neu“, sagt sie.

Dadurch lernten die Kinder auch, warum Bienen so wichtig sind und wie leer unser Frühstückstisch ohne sie aussehen würde – also ohne Bestäubungsleistung. Und vor allem lernten die Kinder, wie sie Bienen schützen können. Zum Beispiel mit bienenfreundlichen Pflanzen. „Die Blumen, die wir in den Blühkästen ausgesät haben, sind schon riesig groß und fangen gerade an zu blühen", betont Hofeichner. Um die positiven Emotionen zu Bienen zu fördern, hat die Klasse als Abschluss fröhliche Bienenlieder gesungen.

„Es war wirklich schön zu sehen, wie begeistert die Kinder waren, als die ersten Bienen in den Nistkästen geschlüpft sind!“, erinnert sich Hofeichner. Diese Begeisterung sei schnell auch auf andere Jahrgangsstufen übergeschwappt, weil die Erstklässler den anderen Kindern in der Pause davon erzählt haben. „Die Kinder haben sehen, wie friedlich und fleißig Bienen sind“, erzählt sie. Ein bienenbegeistertes Kind hatte sogar am Weltbienentag Geburtstag!


Berührungsängste sind weg

Mittlerweile würde kein:e Schüler:in der Tanner Schule beim Anblick von Bienen mehr um Hilfe rufen – im Gegenteil. „Sie halten ihnen Blumen hin und wollen, dass sie zu ihnen kommen. Ein Kind hat mir sogar erzählt, eine Biene hätte es geküsst“, sagt Hofeichner lächelnd. Kurz gefasst: Die Kinder haben sehr viel über Bienen gelernt und jegliche Berührungsängste verloren. “Danke für die tolle Aktion!“, sagt die Lehrerin.

Blühkästen
Die Blühkästen werden im Sommer reichlich Insekten anlocken. Foto: Hofeichner.

Derzeit beschäftigt sich die Schule mit der Frage, wie sie das Projekt noch ausweiten können. „Wir würden gern ganz viel machen, zum Beispiel weitere Blühflächen und bienenfreundliche Sträucher anpflanzen“, sagt Hofeichner. Da die Schule derzeit umgebaut wird, ginge das vermutlich erst 2025 – vielleicht klappt es ja dann zum nächsten Weltbienentag.

HINWEIS: Unsere Mitmachaktion ist jedes Jahr sehr beliebt. Schon nach kurzer Zeit waren die Pakete restlos vergriffen. Für die kommende Aktion im Herbst brauchen wir jetzt deine Unterstützung. Spende jetzt online. Eure Unterstützung ermöglicht weitere Mitmach-Aktionen für Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Wir bedanken uns zudem herzlichst für die finanzielle Unterstützung der Teilnehmer:innen der Deutschen Postcode Lotterie sowie unseren Spendern und Paten, die diese Aktion erst ermöglicht haben. Danke im Namen aller Kinder, der Pädagogischen Fach- und Lehrkräfte sowie des Bienenretter-Teams!

Artikel: Elisa Kautzky