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Welche Wildbiene nistet in meinem Wildbienenhotel? Ein neuer Bestimmungsschlüssel macht es leicht!

Ein neuer Ratgeber des Thünen-Instituts für Biodiversität hilft Interessierten dabei, Wildbienen, Wespen und ihre Gegenspieler in speziellen Nisthilfen zu identifizieren. Der Bestimmungsschlüssel beschreibt 187 Arten detailliert und richtet sich sowohl an Naturbegeisterte als auch an Wissenschaftler. Dieser Schlüssel ist das Ergebnis eines Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften, bei dem über 200 Freiwillige deutschlandweit Nisthilfen aufgestellt und deren Besiedlung dokumentiert haben. Die Forschung am Thünen-Institut und den Universitäten Freiburg und Würzburg hat das Wissen über Wildbienen vertieft und die Erkenntnisse im Ratgeber zusammengefasst.

Der Ratgeber ermöglicht es auch Laien, Wildbienen, Wespen und ihre Gegenspieler in speziellen Nisthilfen zu identifizieren. Der Bestimmungsschlüssel ist besonders wertvoll, da er 187 hohlraumnistende Arten in Deutschland ausführlich in Wort und Bild beschreibt. Dieser Ratgeber richtet sich nicht nur an Naturbegeisterte, sondern auch an Wissenschaftler, und soll das Interesse an dieser Artengruppe fördern sowie einen Einstieg in die Bestimmung ermöglichen.

 

Der Bestimmungsschlüssel ist ein Produkt des Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften, das am Thünen-Institut für Biodiversität durchgeführt wurde. In den letzten Jahren haben mehr als 200 Freiwillige deutschlandweit eine Art "Hotelkette" für Wildbienen aufgebaut.

 

 

Biene im Anflug
Foto: Pixabay

Diese Freiwilligen haben Nisthilfen aufgestellt, deren Besiedlung dokumentiert und die Entwicklung der Individuen beobachtet. Aus tausenden von Fotos der Niströhren haben Forschende des Thünen-Instituts sowie der Universitäten Freiburg und Würzburg wertvolle Erkenntnisse über Wildbienen gewonnen und diese in dem Bestimmungsschlüssel festgehalten. Dieses Projekt hat es ermöglicht, die taxonomische Expertise der Forschung mit den Erkenntnissen der Bürgerwissenschaft zu vereinen. Dr. Petra Dieker, Leiterin des Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität und ehemalige Leiterin des Wildbienen-Monitorings am Thünen-Institut, betont, dass der Ratgeber nicht nur einen großen Datenschatz sichert, sondern auch zu einem Informationsgewinn für alle beiträgt.

 

Wildbienen sind als wichtige Bestäuber im Fokus der Gesellschaft, insbesondere da sie gefährdet sind. In Deutschland legen 25 Prozent der heimischen Wildbienenarten Nester in oberirdischen Hohlräumen an, und acht Prozent nutzen künstliche Nisthilfen. Die vom Thünen-Institut entwickelten standardisierten Monitoring-Nisthilfen ermöglichen eine gute Beobachtung der Wildbienen: Gestapelte Brettchen mit Bohrungen in verschiedenen Größen bieten den Wildbienen Nistplätze. Ehrenamtliche Nisthilfe-Patinnen und -Paten können diese Nisthilfen auseinandernehmen und die bewohnten Brettchen von oben betrachten, ohne die Insekten zu stören. Mit dem neuen Bestimmungsschlüssel können nun sowohl Laien als auch Experten Wildbienen, Wespen und deren Gegenspieler wie Kuckucksbienen oder Schlupfwespen identifizieren.

 

Was ist das Thünen-Institut?

 

Das Thünen-Institut für Biodiversität ist eine Forschungseinrichtung in Deutschland, die sich auf die Untersuchung und Förderung der biologischen Vielfalt spezialisiert hat. Es ist Teil des Johann Heinrich von Thünen-Instituts, einer Bundesforschungsanstalt, die unter der Aufsicht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) steht. Das Thünen-Institut für Biodiversität konzentriert sich insbesondere auf die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Landnutzung, Landwirtschaft und biologischer Vielfalt.

 

Der Ratgeber entstand in Zusammenarbeit von Forschenden des Thünen-Instituts und den Universitäten Freiburg und Würzburg. Er ist online kostenlos auf der Internetseite des Instituts verfügbar und kann dort per E-Mail als Printexemplar bestellt werden.