Diese Biene ist eine echte Anpassungskünstlerin: Sie kommt sowohl auf dem Land als auch in der Stadt gut zurecht. Sie nistet unterirdisch und fliegt im Frühjahr gerne Blausternchen an.
Die Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor) ist eine von vielen Sandbienenarten, kommt unter diesen aber am häufigsten vor. Ihre Besonderheit: Sie bildet zwei Generationen pro Jahr - eine im Frühjahr, die von März bis Mai fliegt, und eine Sommergeneration, die von Juni bis August unterwegs ist.
Wo lebt die Zweifarbige Sandbiene?
„Die Zweifarbige Sandbiene ist weltweit verbreitet, nahezu in ganz Europa und in allen Bundesländern Deutschlands“, erzählt Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter-Projektes. Sie lebt in ganz verschiedenen Lebensräumen und fühlt sich sowohl in ländlichen Gebieten als auch in städtischen Regionen wohl. „Man kann sie zum Beispiel in lichten Wäldern, auf trockenen Magerwiesen, Brachlandflächen, aber auch in städtischen Gärten und Parks beobachten“, listet Bourgeois auf. Kurz: Sie ist eine Meisterin der Anpassung.
Wie erkenne ich die Zweifarbige Sandbiene?
Die Zweifarbige Sandbiene ist eher klein, aber auffällig. Mit einer Körperlänge von etwa acht bis zehn Millimetern gehört sie jedoch zu den mittelgroßen Wildbienenarten in Deutschland. Man erkennt sie an ihrer charakteristischen zweifarbigen Färbung: Der Thorax, also die Brust, ist rötlich-braun behaart, der Hinterleib (Abdomen) hingegen schwarz und glänzend.
Welche Pflanzen besucht die Zweifarbige Sandbiene?
Als Generalistin sammelt sie Pollen und Nektar von ganz verschiedenen Pflanzenarten. Gerne besucht sie Obstbäume, Löwenzahn, Klee, Wiesenblumen oder auch Blausternchen - je nachdem, um welche Generation es sich gerade handelt. Mit einer vielfältigen Blühwiese, die das ganze Jahr über Nahrung bietet, können wir Arten wie die Zweifarbige Sandbiene unterstützen, die in mehreren Generationen leben.
Wie nistet die Zweifarbige Sandbiene?
Die Zweifarbige Sandbiene lebt solitär, also nicht in großen Staaten wie die Honigbiene. Jede weibliche Biene versorgt ihr eigenes Nest. Wie der Name uns schon verrät, mag die Sandbiene es sandig. Also sucht sie sich lockere, sandige Böden, um einen Erdgang zu graben. „Als bodennistende Art gräbt sie sich eigene Tunnel von bis zu 100 Zentimetern Tiefe. Eine beeindruckende Wildbiene!“, betont Bourgeois. In dem Tunnel werden dann die Eier abgelegt und sind sicher vor Fressfeinden. Dort lagert die Wildbiene auch Pollen als Nahrungsvorrat für ihre Larven.
Ist die Zweifarbige Sandbiene gefährdet?
Auch wenn Wildbienenbestände gerade bei bodennistenden Arten zurückgehen, gilt sie in Deutschland laut der Roten Liste von 2012 noch als “ungefährdet” und ist nicht vom Aussterben bedroht. „Das liegt wohl auch an ihrer Anpassungsfähigkeit“, sagt Bourgeois.
Fazit: Woran erkennst du eine Zweifarbige Sandbiene?
- 8 bis 10 Millimeter groß
- zweifarbige Färbung, rötlich-brauner Thorax, das Abdomen ist schwarz
- bodennistend
- sowohl in ländlichen als auch städtischen Gebieten unterwegs
Text: Elisa Kautzky
Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?