Ein blauer Frühlingsgruß - das Blausternchen bringt bereits im Frühjahr Farbe in den Garten, wenn die Natur langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht. Und ist obendrauf noch ein Insektenfreund.
Dieser Frühblüher darf in eurem bienenfreundlichen Garten nicht fehlen: Der Sibirische Blaustern (Scilla siberica) zählt zur Gattung der Blausterne und zur Familie der Spargelgewächse. Die zarten blauen Blütenkelche öffnen sich im zeitigen Frühjahr und blühen zwischen Februar/ März bis April. Als Blausternchen werden umgangssprachlich neben dem Sibirischen Blaustern (Scilla siberica) auch der ähnelnde Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia) bezeichnet.
Wie sieht das Blausternchen aus?
Das Blausternchen ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Zwiebel. Die Wuchshöhe der Stängel liegt zwischen 10 und 15 Zentimeter. Aus jeder Zwiebel entwickeln sich zwischen einem und vier Blütenstände.
Der Sibirische Blaustern wird auch als Nickende Sternhyazinthe genannt. „Die hängenden Blüten sehen ein bisschen so aus, als würden sie uns zunicken - oder ein Nickerchen machen“, sagt Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter-Projektes. Die Blüten stehen in lockeren Trauben zusammen, im Inneren jeder Blüte sind weiß-blaue Staubfäden. Mit ihren leuchtenden, glockenförmigen blau-weißen Blüten ist die Frühlingsblume ein echter Hingucker im Garten, gerade im Frühjahr, wenn sonst noch nicht so viel blüht. Die Blüten des Sibirischen Blausterns sind anders als beim Zweiblättrigen Blaustern etwas glockiger ausgeprägt.
Wie insektenfreundlich ist das Blausternchen?
Die zarten Blütenkelche des Blausternchens bringen aber nicht nur Farbe, sondern auch Leben in den Garten. „Ihre frühe Blütezeit macht die Blausterne zu einer der ersten Nahrungsquellen für Bienen und andere Bestäuber, die sich nach dem Winter auf der Suche nach Nahrung in unseren Gärten und Balkonen verirren“, sagt Bourgeois. Insbesondere Wildbienen wie die Zweifarbige Sandbiene statten den Blüten gerne mal einen Besuch ab, um an deren Pollen zu kommen.
Wo kommen Blausternchen vor?
Das Blausternchen kommt in ganz Europa vor und ist relativ robust und pflegeleicht. Der Sibirische Blaustern ist vornehmlich von Mitteleuropa bis nach Kleinasien beheimatet und stammt nicht, wie der Name vermuten lässt, aus Sibirien. Der Zweiblättrige Blaustern ist von Südeuropa bis nach Belgien und Deutschland beheimatet.
„Das Blausternchen eignet sich auch als Kübelpflanze, ansonsten gerne in Rasenflächen, Naturgärten oder Beeten“, empfiehlt Bourgeois. Als Frühblüher kommt das Sibirische Blausternchen gut mit kälteren Temperaturen zurecht und ist winterhart. „Eine gute Wahl für alle, die eine pflegeleichte und gleichzeitig nützliche Pflanze suchen“, sagt Bourgeois.
Wie pflanze ich das Blausternchen?
Die Pflanzzeit ist im Herbst. Einmal eingepflanzt, verbreitet sich das Blausternchen schnell und bildet dichte Teppiche aus leuchtenden Blüten. Wählt dafür am besten einen Standort, der genügend Licht bietet - sonnig bis Halbschatten - und achtet darauf, die Zwiebeln etwa 5 bis 10 Zentimeter tief in die Erde zu setzen. Das Blausternchen freut sich über einen nährstoffreichen, frischen bis feuchten Boden, der gut durchlässig ist. Nach der Blüte zieht sich das Pflänzchen wieder in die Erde zurück und überdauert die kalten Monate dort als Zwiebel. „Deshalb sollte man sich gut merken, wo man die Blume gepflanzt hat, damit man die Zwiebel nicht bei der Gartenarbeit beschädigt“, betont Bourgeois. Das Blausternchen ist auch in der Bienenretter-Blühmischung “Frühlingsboten” enthalten.
Text: Elisa Kautzky
Zur Pflanze des Monats: Jeden Monat stellen wir euch eine Blühpflanze vor, die typisch für die Zeit ist und von der ihr vielleicht gar nicht wusstet, wie viel sie - gerade Insekten - zu bieten hat.