Die März-Sandbiene macht sich als eine der ersten Bienen auf Nahrungssuche im Frühjahr. Dabei besucht sie vor allem Weidengewächse. Diese Spezialisierung ist ein Grund, warum diese Biene in Deutschland als gefährdet gilt.
Die März-Sandbiene zählt zu den ersten Bienen, die im Frühjahr unterwegs sind - daher auch der Name, da man sie im März gut beobachten kann. Bis in den Juni summt die März-Sandbiene herum. „Sie zählt möglicherweise zu den Verlierern des Klimawandels “, sagt Christian Bourgeois, Initiator des Bienenretter-Projektes. Der Artname „nycthemera“ kommt aus dem Altgriechischen: „nyct“ steht für Nacht, „hemer“ steht für Tag. „Damit spielte der Name ursprünglich auf die Tag-Nacht-Gleiche an, also Ende März, wenn die Tage und Nächte gleich lang sind“, so Bourgeois.
Die März-Sandbiene kann mittlerweile oft bereits im Februar beobachtet werden. „Durch den Klimawandel kann es dazu kommen, dass einzelne Arten wie die März-Sandbiene immer früher beobachtet werden, allerdings haben es spätschlüpfende Bienengenerationen schwer, dann liefern ihre Hauptnahrungspflanzen nämlich schon keinen Pollen mehr. Dadurch können Populationen Jahr für Jahr weniger weden.“, erklärt der Bienenexperte.
Wie sieht die März-Sandbiene aus?
Die März-Sandbiene ist auch unter dem Namen der „Grauen Lockensandbiene“ bekannt. Die Weibchen der März-Sandbiene werden bis zu 14 Millimeter groß und haben einen schwarz-braunen Körper mit grauer Behaarung. Dazu haben sie eine ausgeprägte Behaarung am Hinterkopf, wie eine Art Haarlocke. Die Männchen sind etwas kleiner und schlanker.
Welche Pflanzen bestäubt die März-Sandbiene?
Die März-Sandbiene bestäubt oligolektisch, also ist spezialisiert auf eine bestimmte Pflanzenfamilie, in diesem Fall die Weidengewächse, wie Weiden (Salix) oder Pappeln (Populus).
Wo kommt die März-Sandbiene vor?
Die März-Sandbiene ist in weiten Teilen Europas heimisch, in Deutschland findet man sie eher im Süden des Landes. Sie kommt in eher sandigen Gebieten vor wie Heiden, Kiesgruben, Flussauen und vegetationsarmen Flächen wie Wegrändern. Diese Umgebung braucht sie zum Nisten.
Wie nistet die März-Sandbiene?
Die März-Sandbiene nistet unterirdisch in Hohlräumen, also endogäisch, und gräbt sich ihre Erdnester selbst. Um den Nachwuchs vor Feinden zu schützen, wird das Nest versiegelt. „Sie bevorzugt lehmige bis sandige Plätze, wie Uferwände, Hänge oder Steilwände, teilweise nistet sie aber auch an Wegrändern“, so Bourgeois. Das liegt auch an dem Einfluss des Menschen. Uferwände, wie sie vor vielen Jahrhunderten an Wildflüssen geschaffen wurden gibt es immer seltener, also müssen die Bienen mit künstlichen Sandgruben vorliebnehmen - sofern sie welche finden, die während des Winters nicht zerstört werden. „Das ist auch ein Grund dafür, dass es immer weniger Bienen dieser Art gibt“, bedauert Bourgeois.
Ist die März-Sandbiene gefährdet?
In Deutschland kommt die März-Sandbiene vor allem im Süden des Landes vor, generell ist sie bei uns aber eher selten anzufinden. 2011 wurde die März-Sandbiene von der Roten Liste als Kategorie 3, „gefährdet“ eingestuft, mit einer „seltenen“ Bestandssituation. „Die Tatsache, dass diese Wildbiene auf den Pollen einer bestimmten Pflanzenart spezialisiert ist und ein spezielles Umfeld zum Nisten braucht, macht es ihr nicht gerade einfacher“, sagt Bourgeois. Indem wir Weidengewächse in unserem Garten pflanzen, können wir einen kleinen Beitrag für diese Bienenart leisten.
Fazit: Woran erkennst du eine März-Sandbiene?
- ab März unterwegs
- bestäuben Weidengewächse
- bis zu 14 Millimeter groß
- nistet unterirdisch
Text: Elisa Kautzky
Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?