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Sumpf-Blutauge - Wildblume des Jahres 2025

Das blutrote Sumpf-Blutauge ist die Wildblume des Jahres 2025. Damit will die Loki Schmidt Stiftung, die die Blume des Jahres ernennt, sich für den Schutz von Mooren einsetzen, der Heimat des Sumpf-Blutauges. Denn unseren Mooren geht es immer schlechter.

Sumpf Blutauge
Fotos: Pixabay

Das neue Jahr hat noch nicht mal begonnen und trotzdem gibt es schon eine “Wildblume des Jahres 2025”: Das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre). Die auffällige Blume mit purpurroten, bis braunen, sternförmigen Blüten, die von Mai/Juni bis August blühen. Die heimische Pflanze wird deshalb auch Blutstropfen, Teufelsauge oder Sumpf-Fingerkraut genannt. Früher wurde sie zum Gerben und Färben verwendet, da ihr Rhizom, also der Wurzelstock, Farb- und Gerbstoffe enthält.

Die krautige Pflanze ist aus der Gattung der Fingerkräuter in der Familie der Rosengewächse. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 70 Zentimeter. Das Sumpf-Blauauge wurde durch die Loki Schmidt Stiftung zur 46. Blume des Jahres gewählt. Das sind in der Regel Pflanzen, die mehr Aufmerksamkeit verdienen, weil sie gefährdet und/oder besonders gut für die Artenvielfalt sind. Mit der Wahl der Blume des Jahres rufen zudem viele Umweltverbände zum Schutz der Ökosysteme auf - wie in diesem Fall der Moore, dem Lebensraum des Sumpf-Blauauges.

Wie bienenfreundlich ist das Sumpf-Blutauge?

Das Sumpf-Blauauge zieht viele Insekten an, zum Beispiel die Baum-, Acker- und Steinhummel, aber auch andere Wildbienen (über 40 Arten!) und Fliegen. Aufgrund seines zuckerreichen Nektars und des proteinreichen Pollen versorgt die Pflanze eine Vielzahl von Insekten.

Wo wächst das Sumpf-Blutauge?

Das Sumpf-Blutauge lebt im Sumpf oder im Moor, auf schlammigen Böden oder Hochmoor-Randbereichen, aber auch an Gewässern und Gräben. Die Pflanze ist jedoch sehr anspruchsvoll. “Das Sumpf-Blutauge braucht eine helle Umgebung, viel Sonne mit einem feuchtem bis nassem Boden, der auch noch nährstoffarm sein soll - das ist nicht so leicht zu finden”, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter. Moore sind aber nicht nur einzigartige Lebensräume, sondern auch wichtig für die Artenvielfalt. Außerdem sind Moore effektive Kohlen- und Stickstoffspeicher. Das Problem: Vielerorts werden Nasswiesen trockengelegt  oder überdüngt und Moore entwässert. 

Ist das Sumpf-Blutauge gefährdet?

Das Sumpf-Blutauge steht in allen Bundesländern auf der Liste der gefährdeten Arten. Und das liegt an uns: 95 Prozent der Moorflächen gelten als zerstört und das vor allem durch uns Menschen. “Diese Zerstörung von Lebensflächen wie etwa den Mooren gefährdet nicht nur unsere Blume des Jahres, sondern auch viele Insekten und Wildbienen. Außerdem setzen entwässerte Moore Klimagase frei, da im Boden viel Kohlenstoff gespeichert ist”, so Bourgeois. 

Warum werden unsere Moore zerstört?

Viele Moore werden entwässert, um auf den Flächen eine landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen oder Torf zu gewinnen.

Wie kann ich unsere Moore schützen?

Das Gute ist: Wir können etwas tun, denn der Verfall unserer Moore ist vor allem menschengemacht. Eine Möglichkeit ist, beim Kauf von Blumenerde darauf zu achten, dass es sich um torffreie Blumenerde handelt. “Für torfhaltige Blumenerde werden riesige Mengen an Torf aus unseren Mooren abgetragen - dabei brauchen wir keinen Torf, damit eine Pflanze gut gedeiht. Torf ist halt einfach günstiger, als torffreie Erde”, sagt Bourgeois. Auch “Moorkartoffeln” oder Möhren aus einem Moorgebiet solltet ihr nicht kaufen. Was ihr ganz leicht tun könnt: mit Freunden, Arbeitskolleg*innen und Familie darüber sprechen, wie wichtig Moore sind.