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Na, wer bist denn du? Holzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria)

Die Holzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria) ist das Insekt des Jahres 2025. Du erkennst sie an ihrem schlanken Körper und den rot-schwarzen Beinen.

Herzlichen Glückwunsch! Die Holzwespen-Schlupfwespe ist das Insekt des Jahres 2025. Diese Auszeichnung wird seit 1999 von einem internationalen Kuratorium aus Wissenschaftler_innen und Expert_innen an ein Insekt verliehen und gilt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Holzwespen-Schlupfwespe gehört zu einer der über 23.000 Arten von Schlupfwespen und - wie die Bienen - zu den Hautflüglern. Sie ist auch als Riesenholzwespen-Schlupfwespe bekannt. 

Wie sieht die Holzwespen-Schlupfwespe aus?

Man erkennt die Holzwespen-Schlupfwespe an ihrem schlanken und vor allem langen schwarzen Körper mit feinen, weißen Markierungen. Ihre Beine sind rot-schwarz. “Die Körperlänge kann bis zu 35 Millimeter betragen”, sagt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative. Das Weibchen hat dazu einen Legebohrer, der länger als ihr Körper ist und hinten herausragt. “Durch ihr auffälliges Aussehen lässt sie sich gut von anderen Insekten unterscheiden”, betont Bourgeois.

Wo lebt die Holzwespen-Schlupfwespe?

Die Holzwespen-Schlupfwespe findet man in Nadelwäldern in Eurasien und Nordamerika, in Europa vor allem in der Mittelmeerregion.

Holzwespen-Schlufpwespe
Foto: Alois Grundner, Pixabay

Wie nistet die Holzwespen-Schlupfwespe?

Mit ihrem Legebohrer legt das Weibchen ihr Ei auf die Larven der Holzwespe ab. Diese sind oftmals tief im Holz eingegraben. Das Nisten kann dadurch also schon mal eine halbe Stunde dauern. “Dafür streckt das Weibchen ihren Hinterleib nach oben, der Legebohrer ist senkrecht und ‘bohrt’ sich in das Holz, bis die Larve erreicht ist”, sagt der Bienenretter. Woher die Holzwespen-Schlupfwespe weiß, wo sich die Larven befinden? “Sie kann das riechen”, verrät Bourgeois. 

Die Larven der Holzwespen-Schlupfwespe ernähren sich dann von Larven der Holzwespen, also parasitieren diese - daher auch der Name. Nach dem Befall der Larve überwintert der Nachwuchs der Holzwespen-Schlupfwespe in einem selbst gesponnenen Kokon. Im späten Frühjahr begibt sie sich dann auf den Weg nach Nahrung und der Kreislauf beginnt von Neuem.

Als Parasit greift diese Schlupfwespenart in die Vermehrung der Holzwespen-Population ein. “Schlupfwespen spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem, indem sie auf natürliche Weise zur Regulation von Insektenpopulationen beitragen und somit das ökologische Gleichgewicht erhalten”, sagt Bourgeois. Deshalb wird unser Insekt des Jahres 2025 auch als biologische Bekämpfung von Nutznießern wie den Holzwespen in der Forstwirtschaft eingesetzt. “Denn Holzwespen können das Holz schädigen”, sagt Bourgeois. 

Durch den Einsatz der Holzwespen-Schlupfwespe kann in der Forstwirtschaft auf chemische Mittel verzichtet werden. “So auch in der Imkerei und in der Logistikbranche, dort nutzt man die Trichogramma-Schlupfwespenart, um die unliebsame Ausbreitung von Wachsmotten und Lebensmittelmotten giftfrei zu bekämpfen”, ergänzt Bourgeois.


Fazit: Woran erkennst du eine Holzwespen-Schlupfwespe?

  • rot-schwarze Beine
  • Weibchen mit Legebohrer
  • bis zu 35 Millimeter groß
  • schwarzer Körper mit weißen Markierungen

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?