Diese Wildbiene hat eine besondere Beziehung zu ihren Töchtern: Die Vierbindige Furchenbiene verbringt einige Wochen im Nest des Nachwuchs.
Die Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadricinctus) ist mit 14 bis 16 Millimetern eine der größten Furchenbienenarten Europas - etwas größer als eine Honigbiene. Vielleicht ist sie dir schon mal im Garten begegnet? Sie fällt durch ihre schwarzbraune Färbung, ihren rötlich-gelb behaarten Brustbereich und die vier typischen schmalen weißen Binden auf dem Hinterleib auf.
Woran unterscheide ich das Weibchen vom Männchen?
Die Weibchen sind früher und kürzer im Jahr unterwegs, man erkennt sie an den schmalen, mittig unterbrochenen Binden auf dem Hinterleib. Die Männchen tragen auffällige Wimpern auf der Unterseite ihrer Fühler.
Welche Pflanzen bestäubt die Vierbindige Furchenbiene?
Als polylektische Art sammelt die Vierbindige Furchenbiene Pollen von bis zu zehn verschiedenen Pflanzenfamilien – darunter Korbblütler, Mohn- und Baldriangewächse. Man kann sie auf Blüten der Wegwarte, Flockenblume oder des Natternkopfes beobachten, besonders häufig ist sie auch an Disteln anzutreffen. Ansonsten schmecken ihr die Pollen vom Löwenzahn, Greiskräutern, Habichtskräutern oder dem Ferkelkraut.

Wo findet die Vierbindige Furchenbiene ein Zuhause?
Die Vierbindige Furchenbiene bevorzugt Steilwände, Abbruchkanten und offene, sandige oder lehmige Böden – wie etwa in Magerrasen, Ruderalflächen oder Lehmgruben. Manchmal entstehen dort ganze Kolonien mit vielen Nestern. Die Wildbiene ist von Portugal bis China verbreitet, also auch im Nahen Osten und in Zentralasien. “Man findet sie ebenfalls in ganz Deutschland, leider lässt sie sich nur selten beobachten, da ihr Bestand stetig abnimmt”, sagt Bourgeois.
Ist die Vierbindige Furchenbiene gefährdet?
Ja, der Verlust geeigneter Lebensräume, blütenarme Flächen und zunehmende Versiegelung in Deutschland setzen auch dieser Wildbiene zu. Deshalb steht sie bei uns auch auf der Roten Liste gefährdeter Arten in der Kategorie „Gefährdet“ (Stand 2011). Neben uns Menschen machen ihr auch Parasiten zu schaffen – wie die Kuckucksbiene, die ihre Nester befällt, oder eine spezielle Fliegenart, die sie parasitiert.
Wie kann ich der Vierbindigen Furchenbiene helfen?
Mit blühenden Oasen aus heimischen Pflanzen wie der Wiesen-Flockenblume, der Wegwarte oder dem Natternkopf kannst du dieser und auch anderen Wildbienen helfen. Die Samen dieser Wildblumen sind unter anderen in der Bienenretter Blühmischung “Lass deinen Ort aufblühen!” enthalten. Offene Bodenstellen oder künstliche Steilwände im Garten bieten wichtige Nistplätze. Auch dein Garten kann ein Zuhause für Wildbienen sein.
Fazit: Woran erkennst du eine Vierbindige Schlupfwespe?
- Vier weiße Binden
- Bis zu 16 Millimeter groß
- polylektisch
- auf Magerrasen, Ruderalflächen und Lehmgruben
Text: Elisa Kautzky
Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?