Mit dem "intelligenten" Blumenkasten kannst du gleich mehrere Ziele erreichen. Er ist schön und bunt, aber auch insektenfreundlich und dazu noch
küchengeeignet. Sein Pflegeaufwand ist sehr gering. Mit wenigen Handgriffen kannst du selbst Terrasse und Balkon in ein Schlaraffenland für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge
verwandeln. Die erste Bepflanzung mit Küchenkräutern ist zwar etwas teurer, die meisten Kräuter sind winterfest und müssen nicht jedes Jahr neu bepflanzt werden. Du sparst langfristig also
Geld, Zeit und Arbeit! Da haben Mensch und Bienen etwas davon. Lass immer genug blühen und schneide die Blüten nicht ab! Das Konzept hat die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und
Gartenbau entwickelt und es hat sich seit Jahrzehnten bewährt.
Ein bienenfreundlicher Kräuterkasten findet auf jedem Balkon einen Platz. Zur Bepflanzung eignen sich vor allem mehrjährige Stauden von Küchenkräutern. Sie sind pflegeleicht, werden nicht übermäßig groß und lassen sich gut zurückschneiden. Da Kräuter im Gegensatz zu manchen Zierpflanzen nur eine Blühphase hervorbringen, kombiniere einfach Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten.
lat. Salvia officinalis
Blühzeit: Mai bis Juli
Höhe: 10 bis 80 cm
lat. Thymus vulgaris
Blühzeit: Mai bis September Höhe: 5 bis 30 cm
lat. Hyssopus officinalis
Blühzeit: Mai bis Oktober
Höhe: 25 bis 60 cm
lat. Satureja
Blühzeit: Juli bis Oktober
Höhe: 10 bis 30 cm
lat. Origanum vulgare
Blühzeit: Juli bis September
Höhe: 20 bis 50 cm
lat. Melissa officinalis
Blühzeit: Juni bis Juli
Höhe: 20 bis 90 cm
lat. Mentha piperita
Blühzeit: Juni bis Juli
Höhe: 30 bis 90 cm
lat. Lavandula
Blühzeit: Juli bis September
Höhe: 20 bis 50 cm
Neben den vorstellten Küchenkräutern eignen sich beispielsweise auch folgende Mauerpfefferarten für einen bienenfreundlichen Blumenkasten. Diese insektenfreundlichen Arten benötigen nur wenig Nährstoffe und kommen mit geringer Bewässerung zurecht. Am Blumenkasten mit Kräutern und Mauerpfeffern lassen sich auch Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten sehr gut beobachten.
lat. Sedum Acre
Blühzeit: Juni bis Juli
Höhe: 5 bis 10 cm
lat. Sedum album
Blühzeit: Juni bis August
Höhe: 5 bis 10 cm
lat. Sedum telephium
Blühzeit: August bis Oktober
Höhe: 40 bis 50 cm
lat. Sedum sexangulare
Blühzeit: Juni bis Juli
Höhe: 5 bis 15 cm
Beim Kauf von Blumen-, Pflanz- und Anzuchterde solltest Du auf Torffreie Erden zurückgreifen, um die letzten noch existierenden Moore vor der Zerstörung zu bewahren. Gartenkompost ist natürlich eine sinnvolle Alternative zu Torf für Balkonpflanzerde zum Selbstmischen. Feinkompost und Erden von regionalen Herstellern und Kompostwerken bevorzugen: wie z.B. in Frankfurt der RMB Rhein-Main-Biokompost*, in München Münchener Erden*, in Hamburg Hamburger Stadtreinigung* und in Berlin bei BSR und Kompost Erden Nord*.
Das gesunde Kraut für Mensch und Biene lässt sich ganz einfach selbst anpflanzen.
In vielen Kräutergärten sticht ein Kraut besonders heraus; mit seinen blauen Sternblüten und behaarten Blättern erfreut der Borretsch Menschen und Bestäuber. Das auffällige Kraut könnt ihr wunderbar im großen Topf oder im eigenen Garten anpflanzen. Damit tut ihr den hungrigen Bestäubern sogar einen großen Gefallen.
Seinen Ursprung hat das Sommerkraut aus der Familie der Raublattgewächse in Kleinasien und dem Mittelmeerraum. Im 8. Jahrhundert kam es nach Europa und fand Verwendung in der Naturheilkunde. Spätestens mit der „Frankfurter Grünen Soße“ wurde das Kraut auch zum festen Bestandteil unserer lokalen Küche.
Besonders in den warmen Monaten lassen sich mit der Gewürzpflanze leichte und vitaminreiche Gerichte zaubern. Wie wäre es mit einer Borretsch-Suppe, einem Salat oder der Grünen Soße mit Kartoffeln und Ei?
Auch beim Kräuterquark oder dem Einlegen von Gurken darf das Kraut nicht fehlen – nicht umsonst wird es auch „Gurkenkraut“ genannt. Das gurkenähnliche Aroma verleiht auch einfachen Gerichten eine besondere Note. Die blau leuchtenden Blüten können ebenfalls gegessen werden – da isst das Auge mit!
Aber nicht nur in der Küche ist das gesunde Kraut wunderbar einsetzbar, auch als Heilpflanze hat sich Borretsch etabliert. Das „grüne Gold“ soll gegen Krankheiten helfen, da es schleimlösend und immunstärkend wirkt. Besonders das Öl der Borretschsamen eignet sich zur äußerlichen Anwendung und soll Entzündungen lindern. Neben den Menschen profitieren vor allem die Bestäuber von dem wilden Kraut: von Mai bis Juli werden Bienen und Hummeln durch den intensiven Gurkenduft der Blätter angelockt und dürfen sich an den nahrhaften Pollen bedienen. Auch die nächtliche Insektenwelt erfreut sich am Borretsch.
Für Verunsicherung sorgte 2016 eine Meldung des Bundesamtes für Risikobewertung zu Pyrrolizidinalkaloid (PA) in Lebensmitteln. Wie in Liebstöckel, Oregano und Majoran, ist auch in Borretsch dieser Stoff natürlich enthalten. Inzwischen hat das Bundesamt seine Einschätzung aber wieder überarbeitet. Auch ist bis heute kein Fall bekannt geworden in dem Borretsch für erhöhte PA-Werte in Honig verantwortlich war.
Die einjährige Pflanze wird von April bis Juni ausgesät und blüht bis in den Herbst. Borretsch gedeiht praktisch überall und kann bis zu 100 Zentimeter groß werden. Der Dunkelkeimer braucht seinen Freiraum. Daher sollten beim Aussäen mindestens 30 Zentimeter Abstand eingehalten werden. Zudem müssen die Samen fest in den Boden hineingedrückt und mit Erde bedeckt werden. Über ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen freut sich die Krautpflanze sehr. Der Boden sollte nährstoffreich sein und feucht gehalten werden. Nach wenigen Wochen hast du dann nicht nur ein Wunderkraut, sondern auch viele summende Nachbarn.
Der intelligente Blumenkasten mit Küchenkräutern
LWG Bayern
PDF 1,1 MB *
Bienenweidekatalog BW
Ministerium für den ländl. Raum Baden-Württemberg
PDF 4.2 MB *
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Krokusse & Co. - Bienenweide für das Frühjahr
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