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Na, wer bist denn du? Die Glockenblumen-Sägehornbiene

Diese Wildbiene ist ein großer Glockenblumen-Fan: Die Glockenblumen-Sägehornbiene ist auf diese eine Pflanzenart spezialisiert. Das macht diese Art jedoch anfällig im Fall eines Glockenblumen-Rückgangs.

Glockenblumen-Sägehornbiene
Von: USGS Bee Inventory and Monitoring Lab from Beltsville, Maryland, USA

Die Glockenblumen-Sägehornbiene (melitta haemorrhoidalis) ist in Europa weit verbreitet, kommt jeweils aber nur in kleinen Beständen vor. In Deutschland wurde diese Wildbiene vor allem im Südwesten beobachtet und gilt generell als ungefährdet.

Von Ende Mai bis September ist diese Art unterwegs, vereinzelt fliegt diese Biene auch noch im Oktober. „Man kann sie an Waldrändern, Lichtungen sowie Rasenflächen in Parks und Gärten sowie an Hecken beobachten“, sagt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter-Initiative.


Wie erkenne ich die Glockenblumen-Sägehornbiene?

Diese kleine Wildbiene wird bis zu 13 Millimeter groß. Man erkennt das Männchen an dem gelben bis dunkel-braunen Körper sowie den hellen Haarbinden in verschiedenen Breiten. Der Pelz des Oberkörpers ist heller als der des Hinterleibs. Ihre Fühler sind besonders ausgeprägt. „Sie sehen ein bisschen aus, als ob jemand an ihnen herum gesägt hat. Daher auch der Name Sägehorn“, so Bourgeois. Die Weibchen tragen in der Regel ebenfalls einen gelb-braunen Pelz, mit rot-braunem Ende, die Hinterleibsbinden sind schmaler als beim Männchen.

Wie lebt die Glockenblumen-Sägehornbiene?

Für die Partnersuche geben die Männchen alles. Wird es mal etwas später beim Ausschau halten, übernachten sie in der Blüte einer Glockenblume – gerne auch in Grüppchen. Wurde ein Weibchen gefunden, graben die Weibchen ihre eigenen Nester. Glockenblumen-Sägehornbienen nisten endogäisch, also graben ihre eigenen Hohlräume in die Erde“, erklärt Bourgeois.

Welche Pflanzen bestäubt die Glockenblumen-Sägehornbiene?

Bei ihrer Pollensuche ist sie sehr wählerisch: „Die Glockenblumen-Sägehornbiene weist ein oligolektisches Pollensammelverhalten auf, das bedeutet, sie sammelt nur Pollen von bestimmten Pflanzen – in diesem Fall sind das die Glockenblumen“, erklärt Bourgeois. Diese Eigenschaft macht sie wenig resilient für die Zukunft. So wie andere Insekten mit oligolektischem Sammelverhalten besteht nämlich die Gefahr, dass die spezialisierte Pflanze eines Tages nicht mehr (in der Umgebung) zu finden ist. „Keine Glockenblumen bedeutet dann auch keine Glockenblumen-Sägehornbiene mehr“, betont Bourgeois.

Staunst du noch oder pflanzt du schon?

 Mit ein paar Glockenblumen in deinem Garten oder auf dem Balkon kannst du dieser Wildbienenart aushelfen. „Am besten ist es, man deckt einen langen Blühzeitraum ab, indem man verschiedenen Arten von Glockenblumen pflanzt“, betont Bourgeois. Darüber freuen sich dann auch andere Insekten.

Fazit: Woran erkennst du eine Glockenblumen-Sägehornbiene?

  • bis zu 13 Millimeter groß
  • gelb-brauner Pelz, Weibchen rotes Ende, Männchen am Oberkörper heller
  • von Mai bis September unterwegs
  • oligolektisch
  • nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen unter der Erde

 Text: Elisa Kautzky


Zur Biene des Monats: einmal im Monat stellen wir eine (Wild)-Bienenart vor. Vielleicht ist dir sogar mal so eine begegnet?